Eines Tages fuhr ein reicher Vater mit seinem Sohn aufs Land. Er wollte ihm zeigen, wie arm die Leute dort leben. Auch damit der Bub den Luxus besser schätzen lernt, den er ihm bietet. So verbrachte der Mann mit seinem Sohn ein paar Tage auf dem Bauernhof einer armen Familie.
Nachdem sie sich wieder verabschiedet hatten und sich auf dem Heimweg machten, fragte der Mann seinen Sohn:
Es war einmal ein Mann, dem die unterschiedlichen menschlichen Motivationen faszinierten. In diesem Zusammenhang befragte er viele Menschen.
Eines Tages spazierte er an einem Steinbruch vorbei, wo viele Arbeiter mit Steineklopfen beschäftigt waren. Da fasste er drei Arbeiter ins Auge, die mit unterschiedlichem Eifer bei der Arbeit waren.
„Eine gute Gelegenheit, um diese Arbeiter nach ihrer Motivation zu befragen“, schoss es ihm durch den Kopf.
Ein Nachbar hatte über Herrn Künzelmann schlecht geredet und die Gerüchte waren bis zu Herrn Künzelmann vorgedrungen.
Künzelmann stellte seinen Nachbarn zur Rede. „Ich werde es bestimmt nicht wieder tun“, versprach der Nachbar. „Ich nehme alles zurück, was ich über dich erzählt habe!“
Künzelmann sah ihn ernst an. „Ich werde dir verzeihen“, erwiderte er. „Doch jede schlimme Tat verlangt ihre Sühne.“
„Ich bin gerne zu allem bereit“, antwortete der Nachbar reumütig.
Es war einmal ein stark schielendes Huhn. Und weil es schielte, sah es die ganze Welt etwas schief. Deshalb glaubte es auch, die Welt sei tatsächlich schief. Alles erschien ihm schief, sogar der Hahn und die anderen Hühner.
Es war eine kleine alte Frau, die bei der zusammengekauerten Gestalt am Straßenrand stehenblieb. Das heißt, die Gestalt war eher körperlos, erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
„Wer bist du?“, fragte die kleine Frau neugierig und bückte sich ein wenig hinunter. Zwei lichtlose Augen blickten müde auf. „Ich… ich bin die Traurigkeit“, flüsterte eine Stimme so leise, dass die kleine Frau Mühe hatte, sie zu verstehen.
In einer Vorlesung hielt ein Professor einen 100-Euro-Schein gut sichtbar in die Höhe. Dann fragte er in die Runde: „Wer möchte diesen Geldschein haben?“
Der weise König Akbar war es leid, dass sich seine Minister häufig stritten. Es waren zwar kluge Minister, die sich aber gegenseitig bremsten und damit auch den Fortschritt im Land von Akbar.
Eine alte chinesische Geschichte erzählt von einem Bauern in einem armen Dorf. Er galt als reich, denn er besaß ein Pferd, mit dem er pflügte und Lasten beförderte.
Es lebte ein geiziger reicher Mann, der sein Gold unter einem Baum in seinem Garten vergraben hatte. Einmal in der Woche ging er in seinen Garten, grub das Gold aus und betrachtete es stundenlang.
In Japan lebte eine Gruppe älterer Herren. Die Freunde trafen sich regelmäßig, um untereinander Neuigkeiten auszutauschen und vor allem, um gemeinsam eine gute Tasse Tee zu genießen.
Über Nacht hatte es stark geschneit und die ganze Landschaft lag unter einer dicken Schneepracht. Julian und Bernhard wetteten miteinander, wer zuerst in möglichst gerader Linie über die große verschneite Wiese das Schultor erreichen würde.
Im Folgenden eine kurze Weisheitsgeschichte, die mir gut gefällt. Es geht um die Freundlichkeit. Ich schätze freundliche Menschen und bin überzeugt, dass sich mit Freundlichkeit viele Brücken schlagen lassen.
Ich liebe Geschichten, in denen kleine oder auch große Weisheiten verpackt sind. Solche Weisheitsgeschichten bleiben in unserer Erinnerung. Und wenn uns etwas in guter Erinnerung bleibt, prägt uns dies auf eine positive Art und Weise. Deshalb heute eine weitere Kurzgeschichte.
Ich mag Zitate und Weisheitsgeschichten. Mit wenigen Worten werden damit oft Lebensweisheiten einprägsam wiedergegeben, die auch in manchen Situationen Orientierung bieten können. Dazu zählt auch die folgende Geschichte. (Je nach Quelle wird hierbei Sokrates oder Nasreddin als der Weise angeführt.)
Ganz aufgeregt kam ein Mann zu einem Weisen gerannt: „Ich muss dir etwas erzählen. Dein Freund …“
Vor vielen Jahren gab es in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages erklomm ein Hund den Berg, stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
Im Folgenden wieder eine Kurzgeschichte, passend zum Thema Zielerreichung.
Es fand ein Wettlauf der Frösche statt. Das Ziel war es, auf den höchsten Punkt eines hohen Turms zu gelangen. Es versammelten sich viele Frösche, um zuzusehen und ihre Artgenossen anzufeuern. Der Wettlauf begann.
Es lebte einmal ein Mann mit seinem Stand am Straßenrand. Er verkaufte Würstchen.
Weil er schwerhörig war, hatte er kein Radio und weil er schlecht sah, las er keine Zeitung. Aber er verkaufte köstliche, heiße Würstchen.
Das sprach sich herum und die Nachfrage nach den Würstchen des Mannes stieg von Tag zu Tag. Er investierte in einen größeren Stand, einen größeren Herd und musste immer mehr Würstchen und Brot einkaufen. Er holte seinen Sohn nach dessen Universitätsstudium zu sich, damit er ihn unterstützte.
Im Folgenden eine kurze Geschichte, die – wie ich finde – recht gut in die Rubrik Zielerreichung passt: die Geschichte von der Schnecke und dem Mistkäfer.
Eine sehr gute Möglichkeit, gelegentlich dem Stress zu entfliehen, besteht darin, bewusst die Stille zu suchen. Durch die Stille werden die Gedanken ruhiger, man kommt wieder runter und sieht Dinge danach oft klarer. Dazu eine kleine Geschichte, die es auf den Punkt bringt:
Ich bin schon seit meiner Kindheit fasziniert von der Kultur und Naturverbundenheit der Indianer. Erst viel später habe ich mich mit der Geschichte der Indianer auseinandergesetzt. Das Schicksal dieser Ureinwohner Amerikas durch die Besiedelung ihrer Gebiete ist leider ein trauriges Kapitel mit einem unrühmlichen Verlauf.
Viele ihrer uralten Weisheiten haben bis heute aber nichts an Aktualität verloren. Im Folgenden ein kleiner Auszug aus ein paar Weisheiten, die mir persönlich sehr gefallen.