Schulung der Mitarbeiter – was bringt’s? Viel!
Die Schulung der Mitarbeiter wird in einigen – wenn auch mittlerweile wenigen – Unternehmen immer noch ausschließlich aus der Perspektive der reinen Kostenstelle gesehen. Ein kurzsichtiger Blick!
Die Mitarbeiterschulung sollte als wertvolle Investition in eine ertragreiche Vermögensanlage gesehen werden, von der nicht nur das Unternehmen profitiert. Denn die Fortbildung der Belegschaft zahlt sich in der Regel immer aus!
Mitarbeiterschulung: sowohl für das
Unternehmen als auch die Mitarbeiter ein Gewinn
Formen der Mitarbeiterschulung
Im (betrieblichen) Weiterbildungssektor hat sich in den letzten Jahren viel getan. Viele Unternehmen stellen ihrer Belegschaft ein umfangreiches Weiterbildungs-Portfolio zur Verfügung.
So können Mitarbeiter
- externe Weiterbildungsveranstaltungen (Seminare, Kurse, Kongresse, Tagungen, …) besuchen,
- intern von anderen Mitarbeitern geschult werden (z. B. durch Mentoring),
- betriebsintern durch Inhouse-Seminare, beauftragte Coaches etc. weitergebildet werden,
- durch zur Verfügung gestellte Schulungsunterlagen sich selbst weiterbilden,
- an einem Fernunterricht teilnehmen.
Mitarbeiterschulungen – was hat das Unternehmen davon?
Dass die Weiterbildung nicht nur den Mitarbeitern, sondern vor allem auch dem Unternehmen selbst wesentliche Vorteile bringt, möchte ich mit den folgend aufgelisteten Punkten verdeutlichen:
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Mehr Wissen und Know-how kommt ins Unternehmen
Durch die Weiterbildung der Mitarbeiter gelangt wertvolles Know-how ins Unternehmen, das wiederum dem Betrieb zugutekommt. Denn qualifizierte Mitarbeiter setzen ihr Know-how nicht nur im Arbeitsalltag ein, sondern geben es auch ihren Kollegen weiter.
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Konkurrenzfähigkeit wird erhöht
Die Mitarbeiter haben maßgeblich Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Je qualifizierter die Angestellten, desto mehr können sie zum Erfolg beitragen und desto konkurrenzfähiger wird das Unternehmen.
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Reputationssteigerung
Qualifizierte Mitarbeiter tragen wesentlich zur Reputation des Unternehmens bei.
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Attraktiv als Arbeitgeber
Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen steigern auch dessen Attraktivität als Arbeitgeber. Welcher Arbeitnehmer möchte nicht in einem Unternehmen mit Weiterentwicklungsmöglichkeiten arbeiten?
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Fachkräfte gewinnen
Zahlreiche Unternehmen leiden unter Fachkräftemangel. Auch in näherer Zukunft scheint hier keine Besserung in Sicht. Gibt der Arbeitsmarkt keine Fachkräfte her, gilt es, das eigene Potenzial zu nutzen und ausgewählte Mitarbeiter durch entsprechende Schulungen zu Fachkräften weiterzubilden.
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Ein Signal der Wertschätzung
Weiterbildungsmöglichkeiten werden von der Belegschaft auch als Form der Wertschätzung wahrgenommen, denn nicht jedes Unternehmen bietet Fortbildungsangebote. Solche Angebote sind alles andere als selbstverständlich. Die Finanzierung der Weiterbildung zeugt auch von Vertrauensbeweis und signalisiert eine gewollte, langfristige Bindung an das Unternehmen.
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Steigerung der Leistungsbereitschaft
Ein Angestellter, der Anerkennung und Wertschätzung erfährt, ist eher bereit, (mehr als) die geforderte Leistung zu erbringen. Kurzum: Weiterbildungsmöglichkeiten steigern die Leistungsbereitschaft und die Loyalität der Mitarbeiter.
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Mitarbeitermotivation
Die Leistungsbereitschaft basiert auf der Motivation, die u. a. mit den gebotenen Schulungsmöglichkeiten einhergeht.
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Mitarbeiterbindung
Je mehr sich ein Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifiziert und je mehr ihm Anerkennung zukommt, desto stärker die Bindung an das Unternehmen.
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Das Erreichen der Unternehmensziele wird forciert
Unternehmensziele werden eher mit entsprechend qualifizierten Mitarbeitern erreicht.
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Steigerung der Produktivität
Ein gezielt geschulter Mitarbeiter wird auch die täglichen Herausforderungen besser bewältigen können und zur Verbesserung der Effizienz der Arbeitsabläufe beitragen, was sich wiederum positiv auf die Produktivität des Unternehmens auswirkt.
Und was hat der Arbeitnehmer von seiner Weiterbildung?
Nicht nur das Unternehmen profitiert von der Fortbildung seiner Mitarbeiter, sondern auch jeder einzelne Angestellte:
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Bessere Arbeitsmarktchancen
Unabhängig davon, ob ein Mitarbeiter überhaupt einen Arbeitsplatzwechsel anvisiert – ein durch Weiterbildung qualifizierter Mitarbeiter (Zusatzqualifikation) erhöht seine Chancen auf dem ohnehin angespannten Arbeitsmarkt wesentlich. Aber auch intern trägt die Weiterbildungsbereitschaft zur Sicherung des Arbeitsplatzes bei. Denn wer auch in Zukunft möglichst einem gut bezahlten und sicheren Beruf nachgehen möchte, für den ist eine ständige Fortbildung unerlässlich.
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Anpassung an sich ändernde Arbeitssituationen
Die Anforderungen im beruflichen Alltag sind vielfach einer permanenten Veränderung unterworfen. Wer da nicht auf dem Laufenden bleibt, gehört schon bald zu den Verlierern und fällt dem Wettbewerb zum Opfer.
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Mehr Aufstiegs-Chancen
Gut bezahlte Posten sind auch bei der (internen) Konkurrenz begehrt. Ein Mitarbeiter, der sich fortbildet, hat bessere Aufstiegs-Chancen und kann sich damit leichter von der Konkurrenz abheben.
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Mehr Einkommen
Eine Qualifikationssteigerung erleichtert wesentlich das Erklimmen der Karriereleiter. Jeder Sprung auf der Karriereleiter führt in der Regel auch zu einer Steigerung des Einkommens. Eine nachweisbare Qualifikationssteigerung ist auf alle Fälle das beste Argument in einer Gehaltsverhandlung.
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Mehr Selbstbewusstsein
Der erfolgreiche Abschluss einer Weiterbildung bzw. das Erlangen einer zusätzlichen Qualifikation stellen ein persönliches Erfolgserlebnis dar. Erfolgserlebnisse fördern das Selbstbewusstsein und machen stolz.
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Mehr Anerkennung
Mitarbeiter, die sich weiterbilden, erfahren nicht nur seitens der Führungsebene Anerkennung und Respekt, sondern häufig auch im Kollegenkreis. Das gilt insbesondere dann, wenn das Wissen eingebracht und weitergegeben wird.
Fazit
Die Weiterbildung bringt sowohl den daran teilnehmenden Mitarbeitern als auch dem Unternehmen klare Vorteile – also eine eindeutige Win-win-Situation!
Natürlich ist hierfür auch eine gewisse Bereitschaft von beiden Seiten vonnöten. Nach wie vor sträuben sich Betriebe dagegen, fortbildungswilligen Arbeitnehmern eine Weiterbildung zu finanzieren.
Allerdings bringt ein Weiterbildungsangebot seitens des Unternehmens nicht viel, wenn die entsprechende Bereitschaft bei den Mitarbeitern nicht gegeben ist.
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- Onlineschulung für Unternehmen: Praxisbeispiel & Konzept
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einen punkt hätte ich noch: das wir-gefühl im team wird auch gestärkt, wenn mehrere mitarbeiter bei einer fortbildung waren. es gib gemeinsame erlebnisse, die mal nicht direkt in der firma stattgefunden haben.
Schöne Ergänzung, vielen Dank!
Was macht man aber, wenn sich Mitarbeiter/innen nicht weiterbilden lassen wollen? Selbst die einfachsten Weiterbildungsmaßnahmen werden abgelehnt. Inhouse, während der Arbeitszeit und komplett vom AG bezahlt.
Hallo Michael,
zu Ihrer Frage:
Grundsätzlich gilt es immer zuerst die genauen Gründe zu hinterfragen, warum so ein Weiterbildungsangebot nicht angenommen wird. Das kann beispielsweise mittels einer anonymen Mitarbeiterbefragung erfolgen. Dort gilt es anzusetzen.
Des Weiteren kann ein internes Weiterbildungs-Belohnungsmodell ein effektives Mittel sein:
Beispielsweise bekommt ein Mitarbeiter für jede besuchte Weiterbildungsmaßnahme eine definierte Punkteanzahl. Diese ist u. a. abhängig, wie wichtig die jeweilige Weiterbildungsmaßnahme für das Unternehmen ist. Bei Erreichen einer bestimmten Punkteanzahl – z. B. nach der Teilnahme an mehreren Weiterbildungsmaßnahmen – gibt es einen Bonus.
Die Aufstellung der erreichten Punkte ist transparent und für jeden Mitarbeiter einsehbar, d. h. ein Mitarbeiter kann in der Liste sehen, wie viele Weiterbildungspunkte beispielsweise seine Kollegin im Vergleich zu ihm hat, welchen Bonus sie erhalten hat etc. Das erzeugt sanften Druck insbesondere auf Mitarbeiter, die sich vor Weiterbildungsmaßnahmen eher drücken. Zudem ist ein in Aussicht gestellter Bonus bei Erreichen einer bestimmten Punkteanzahl ein attraktiver Anreiz.