Rhetorik: 2 wirklich effektive Übungen
Nicht jeder ist wortgewandt und ein rhetorisches Ass. Wer es versteht, sich auszudrücken und sein(e) Anliegen klar und deutlich zu kommunizieren, kann dadurch viel erreichen. Insbesondere in Situationen, die es erfordern, den eigenen Standpunkt zu vermitteln bzw. durchzuringen.
Zuletzt aktualisiert: 09.12.2022
Sich bei der Plapperübung vorstellen, vor Publikum zu sprechen …
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Nun gibt es durchaus Menschen, denen wurde das rhetorische Talent in die Wiege gelegt. Aber auch bei der Rhetorik ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die Redegewandtheit lässt sich mit regelmäßigem Üben erheblich verbessern.
Sie müssen des Öfteren einen Vortrag oder eine Rede halten und wollen Ihre Redefertigkeit verbessern?
Hierzu im Folgenden zwei effektive und einfache Übungen.
1. Die Plapperübung
Gehen Sie am besten so vor:
- Ziehen Sie sich an einen Ort zurück, an dem Sie mindestens eine Viertelstunde ungestört sind. Schauen Sie auf die Uhr. Stoppen Sie die Zeit. Genau eine Viertelstunde. Nicht mehr und nicht weniger. Und los geht’s.
- Plappern Sie drauflos. Was immer Ihnen durch den Kopf schießt. Raus damit! Die Sätze sollten natürlich auch einen Sinn ergeben.
Auch wenn in unserem Kopf ein ständiger Monolog stattfindet, es ist alles andere als einfach, diesen Monolog bzw. die Gedanken eine Viertelstunde in gesprochene Worte zu fassen. Und diese relativ kurze Zeitspanne ununterbrochenes Plaudern kann wirklich anstrengend sein.
Anfangs wird Ihr Plaudern vielleicht noch etwas holprig ablaufen, Sie geraten ins Stocken – kein Problem! Schon nach wenigen Tagen merken Sie, wie es Ihnen leicht(er) fällt. Sie werden sicherer in Ihrer Ausdrucksweise, der Redefluss wird flüssiger und Sie verbessern insgesamt Ihre Rhetorik.
Wie beim Sporttraining gilt es auch bei dieser Übung, die Anforderungen langsam hochzuschrauben, um damit weitere Verbesserungen zu bewirken. Wenn eine Viertelstunde ständiges Plaudern keine große Herausforderung mehr darstellt, erhöhen Sie den Schwierigkeitsgrad.
Steigerung 1: Wörter weglassen
Gut, nun zur ersten Herausforderung. Lassen Sie alle „und“ weg. Also plaudern Sie wieder drauflos, ohne das Wörtchen „und“ zu verwenden. Das mag jetzt vielleicht einfach klingen, aber das täuscht. Sie können natürlich auch ein anderes häufig verwendetes Wort weglassen.
Das einfache Drauflosplappern erfordert keine sonderliche Konzentration.
Wenn Sie nun aber darauf achten müssen, ein oder mehrere Wörter nicht zu verwenden, erfordert das hohe Aufmerksamkeit. Sie verbessern also neben der Rhetorik auch Ihre Konzentrationsfähigkeit.
Steigerung 2: Themenwechsel
Überlegen Sie sich drei Themen. Idealerweise sind das Themengebiete, in denen Sie nicht so bewandert sind – also nicht unbedingt zu Ihrem Fachterrain zählen.
Dann notieren Sie sich auf einem Blatt zu den gewählten Hauptthemen drei Überschriften. Das sind nun Ihre Vortragsthemen. Wechseln Sie exakt nach fünf Minuten zum nächsten Thema. Über eine Materie referieren, in der man nicht so sattelfest ist, ist eine weitere Herausforderung.
Steigerung 3: Aus einer Viertelstunde wird eine halbe Stunde
Eine weitere Steigerung erreichen Sie, indem Sie Ihre Redezeit einfach auf eine halbe Stunde ausdehnen. Mehr Redezeit, mehr Themen.
Versuchen Sie diese Plapperübung. Sie werden staunen, wie Sie innerhalb kurzer Zeit Ihre Redegewandtheit und damit Rhetorik verbessern.
2. Die Stegreif-Übung
Nun zu einer weiteren wirkungsvollen Übung: Halten Sie aus dem Stegreif eine Rede über jeweils drei Themen. Diese sollten gänzlich unterschiedlich sein. Beispiel: ein Sportthema, ein aktuelles (politisches) Ereignis und ein Thema, das Sie begeistert.
Gerade Themen, für die Sie kein besonderes Interesse hegen, eignen sich für diese Übung. Denn über eine Sache zu sprechen, die Sie interessiert und begeistert, ist keine große Kunst. Deshalb wählen Sie mindestens zwei „uninteressante“ Vortragsthemen. Schlagen Sie z. B. die Tageszeitung an beliebiger Stelle auf. Die erste Schlagzeile bildet die Grundlage für Ihren ersten Kurzvortrag. Oder lassen Sie sich von einem Familienmitglied einen Vorschlag unterbreiten.
Schritt für Schritt:
- Wählen Sie drei Themen.
- Nehmen Sie nun einen Wecker zur Hand oder nutzen Sie die Timerfunktion Ihres Handys. Stellen Sie den Timer auf fünf Minuten.
- Dann geht es los. Referieren über das erste Thema. Am besten vor einer anderen Person oder sogar mehreren. Fünf Minuten – nicht mehr, nicht weniger! Dann ist der nächste Kurzvortrag dran, bis Sie alle drei durch haben.
Über ein uninteressantes Thema zu sprechen, ist tatsächlich eine Herausforderung. Dabei dehnen sich fünf Minuten zu einer gefühlten halben Stunde aus.
Diese Rhetorikübung regelmäßig durchgeführt macht Sie sattelfest im Stegreif-Vortrag.
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