Wie wäre es mit einer Motto-Woche?

Versuchen Sie mal, sich für mindestens eine Woche jeden Tag ein Motto zurechtzulegen, an dem Sie sich während des Tages orientieren. Das kann ein selbsterdachter Leitspruch sein oder auch ein Zitat, das Sie sich zum Tagesmotto machen.

Es gibt viele
Wege zum Glück.
Einer davon ist,
aufhören zu jammern.

Auch ein solches Zitat kann als Wochen-Motto genutzt werden …

Wozu das gut sein soll?

Ein Motto animiert zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung mit dem Inhalt. Orientiert man sein Handeln daran, kann sich der Tagesablauf wesentlich spannender gestalten. Sie lernen das Leben aus einer anderen/neuen Perspektive zu betrachten.

Der Tagesablauf wird facettenreicher, weil Sie mit der „Motto-Brille“ beispielsweise Dinge wahrnehmen, die Sie sonst vielleicht ignoriert haben oder die Ihnen einfach nicht bewusst waren.

Übrigens haben auch Kinder Spaß an einer solchen Motto-Woche. Jeden Tag ein anderer Leitspruch kann Kindern Orientierung bieten und sie sogar dabei unterstützen, ihre Werte zu finden.

Wie vorgehen?

Suchen Sie bereits am Wochenende nach Sinnsprüchen, Lebensweisheiten, Mottos oder Zitaten.

Denn Zitate resultieren aus der Schule des Lebens.

Wählen Sie solche, die Sie ansprechen und berühren. Hierzu können Sie in einer Zitatensammlung schmökern oder Ihre Kreativität einsetzen und selbst Leitsätze formulieren. Wenn Sie die Selbstformulierung wählen, dann kommen Ihnen beim Überlegungsprozess wahrscheinlich ohnehin auch populäre Zitate in den Sinn. Denn das vermeintliche Zitate-Erfinden ist oft ein Wiederentdecken bzw. ein Abwandeln alter, bekannter Sprüche. Es gibt kaum eine Situation, für die kein treffendes Zitat einer bekannten Persönlichkeit existiert.

Auch das Internet bietet umfangreiche Sammlungen mit Zitaten, die leicht für ein ganzes Jahr reichen. Wenn Sie dann Ihre Favoriten gefunden haben, stellen Sie einen Motto-Wochenplan zusammen. Als Beispiel:

Montag:

Raus aus meiner Komfortzone.

Dieses Motto soll dazu motivieren, auch mal etwas zu machen, das eine Portion Mut erfordert oder eine größere Herausforderung darstellt. Es geht eben darum, am Tag das eine oder andere Mal seine Komfortzone zu verlassen.

Dienstag:

Ein Lächeln ist der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen.

Dieses Sprichwort soll daran erinnern, anderen Menschen ein Lächeln zu schenken. Insbesondere auch Personen, denen man sonst keine Aufmerksamkeit widmet. Das kann ein Mensch auf der Straße sein, eine Verkäuferin, eine Person im Aufzug – Möglichkeiten gibt es genug.

Mittwoch:


Die Natur hat uns nur einen Mund,
aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet,
dass wir weniger sprechen und
mehr zuhören sollen.

Zenon von Kition, 333-262 v. Chr.


Richtiges Zuhören ist eine Kunst und kommt in unserer hektischen Zeit oft zu kurz. Dieses Zitat soll dazu animieren, sich bewusst Zeit zu nehmen, um einem Menschen – z. B. in der Familie, im Bekannten- oder Freundeskreis – aufmerksam zuzuhören.

Donnerstag: 

Gut, Wochenplan ist aufgestellt! Schreiben Sie das gewählte Motto jeweils auf einen Notizzettel (z. B. Post-it) und heften Sie diesen am entsprechenden Tag an eine gut sichtbare Stelle. Das kann der Spiegel im Badezimmer sein oder der Desktop Ihres Arbeitscomputers. Werfen Sie regelmäßig einen Blick auf Ihr aktuelles Tagesmotto. Orientieren Sie sich während des Tages daran. Holen Sie es sich immer wieder ins Bewusstsein.

Ein Motto für danach

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die sich nicht gerne festlegen, dann entspricht es wahrscheinlich nicht Ihrem Naturell, sich jeden Morgen an einen neuen Motto zu orientieren und nach dessen Vorgaben zu leben.

Dann können Sie ja versuchen, den Tag im Nachhinein anhand eines Mottos zu reflektieren. Der beste Zeitpunkt hierfür ist kurz vor dem Einschlafen. Auch wenn es uns oft nicht bewusst ist, gleicht kein Tag dem anderen. Zufälle und willentlich herbeigeführte Ereignisse prägen unseren Alltag und sorgen für die Höhen und Tiefen des Lebens.

Ist es Ihnen gelungen, endlich etwas fertigzustellen, mit dem Sie schon viel zu lange beschäftigt waren, dann ist „Ein steter Tropfen höhlt den Stein“ oder „Gut Ding braucht Weile“ wahrscheinlich am ehesten zutreffend.

Den Tag zu überdenken und mit einem Motto zu beschreiben, erzeugt Emotionen, die trösten, erfreuen, aber mitunter auch wertvolle Erkenntnisse liefern.

Haben Sie etwa einen Fehler gemacht, dann kann das folgende Zitat trösten und Wege zeigen, es in Zukunft besser zu machen:


Das ist das Schöne an einem Fehler:
man muss ihn nicht zweimal machen.

Thomas Alva Edison (1847-1931), amerik. Erfinder


Ein Lebensmotto?

Das Lebensmotto unterscheidet sich vom Tagesmotto durch seine längere „Gültigkeit“. Wer ein Lebensmotto wählt, richtet sein zukünftiges Handeln danach aus und nicht nur das eines einzigen Tages.

Viele Menschen leben nach einem bestimmten Motto, ohne sich bewusst für ein solches entschieden zu haben. Dieses Motto steht immer im Einklang mit den persönlichen Werten und Prinzipien.

Vielleicht habe ich Ihnen nun Lust auf eine Motto-Woche gemacht? Dann ran an die Umsetzung. Sie werden staunen, wie viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen Sie in dieser Woche gewinnen werden.

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Kommentare

  • Rolf

    Auch ein sehr interessanter Ansatz!

  • Katharina

    Eine wunderbare Idee, die ich unbedingt umsetzen MUSS! Vielen Dank dafür.