MS Outlook: So einfach können Sie eine E-Mail manipulieren
Veröffentlicht: Nov. 2010
Er: „Und wieso haben Sie mir keine E-Mail gesendet?“
Der andere: „Na sicher habe ich Ihnen die E-Mail geschickt! Vielleicht haben Sie diese unabsichtlich gelöscht oder sie ist in Ihrem Spam-Ordner gelandet oder was weiß ich, was Sie mit Ihren E-Mails machen!“
Er: „Na, Ihre gesendete E-Mail will ich sehen. Machen Sie einfach einen Screenshot von dieser E-Mail und schicken Sie ihn mir.“
Der andere: „Kein Problem, in fünf Minuten haben Sie ihn und dann erwarte ich eine Entschuldigung von Ihnen!“
So oder so ähnlich könnte ein Dialog ablaufen. Wurde die wichtige E-Mail nun gesendet oder nicht? Auch wenn der andere das Versenden einfach vergessen hat und dadurch in die Bredouille gerät, kann dieser sich mit einem Trick helfen. Er kann in Outlook eine E-Mail schreiben, dass sie den Anschein erwägt, zu einer bestimmten Zeit gesendet worden zu sein – eine Manipulation also!
E-Mails in Outlook manipulieren: eine Anleitung mit Beispiel
Mit der folgenden Anleitung möchte ich niemanden zum Manipulieren verleiten. Ich will nur aufzeigen, wie einfach es ist, in Outlook eine E-Mail zu manipulieren.
Gut, gehen wir einfach davon aus, dass Sie dem vermeintlichen Empfänger beweisen müssen, dass Sie ihm am 25.11.2009 eine Abokündigungs-E-Mail gesendet haben. Machen wir das Ganze Schritt für Schritt gemeinsam:
1. Systemdatum ändern
Zuerst muss das Systemdatum auf Ihrem Computer auf den 25.11. zurückgesetzt werden. Einfach auf die Uhrzeitanzeige rechts unten in der Taskleiste doppelklicken und dann auf das entsprechende Datum ändern.
2. Neue E-Mail schreiben
Darauf öffnen Sie in Outlook eine neue E-Mail, tippen dort den entsprechenden Text rein und – senden die E-Mail an sich selbst:
3. E-Mail senden
Dann auf Senden klicken. Ihre gesendete E-Mail mit dem „falschen“ Datum befindet sich nun im Outlook-Ordner Gesendete Objekte.
4. Gesendete E-Mail bearbeiten
Weiter geht’s: Diese gesendete E-Mail öffnen und im Menü Bearbeiten auf den Untermenüpunkt Nachricht bearbeiten klicken (Outlook 2003 und Vorgängerversionen). In Outlook 2007 auf den Button Andere Aktionen und dann auf Nachricht bearbeiten klicken:
So, nun können Sie die an sich selbst gesendete Nachricht beliebig bearbeiten. Für unser Beispiel müssen wir nur die Empfänger-Adresse austauschen. Klicken Sie hierfür doppelt auf die Empfängeradresse. In unserem Fall auf die eigene Adresse im An-Feld:
Es öffnet sich das E-Mail-Eigenschaften-Feld:
Dort tauschen Sie Ihre Adresse gegen die Adresse des gewünschten Empfängers aus:
Dann das Fenster mit OK schließen. Die E-Mail können Sie nun auch schließen. Dann erscheint noch die Abfrage, ob Sie die Änderungen speichern wollen:
Ja, natürlich wollen wir sie speichern. So, nun schauen Sie sich mal die E-Mail im Ordner an:
Aha, ich habe tatsächlich am 25.11. eine Kündigungs-E-Mail an den Mustermann gesendet. :-)
Nicht vergessen, das Datum am PC wieder richtig zu stellen!
Hier klicken für weiterführende spannende Impulse & Tipps auf Zeitblüten:
Wie funktioniert das denn bei Windows Mail, nicht Outlook?
In Windows Mail ist es nicht möglich.
Hallo Herr Heidenberger,
wie geht das denn bei Outlook 2010?
MfG
Ab MS Outlook 2010 ist diese Manipulation nicht mehr möglich.
Die Manipulation ist bei Outlook 2010 auch möglich! Sie funktioniert genau so.
Unter dem Punkt “Nachricht bearbeiten” ist im Outlook 2010 keine Bearbeitung des Empfängers möglich? Bis zu diesem Punkt funktionierte die Anleitung perfekt.
Extrem hilfreich! Super und danke!
Geht das auch mit einer normalen Yahoo-Adresse? Ich habe gerade so ein Problem. Es wird behauptet, dass mir eine E-Mail geschickt wurde, die ich aber definitiv nie erhalten haben und diese sollte von einem Yahoo-Account kommen.
Habe die E-Mail per Weiterleiten aus dessen Gesendet-Ordner zugesendet bekommen, und da weiß ich, dass man nach Herzenslust manipulieren könnte, wenn man es will.
Für eine Antwort wär ich recht dankbar.
Sie haben recht. Beim Weiterleiten einer E-Mail werden die Versanddaten bei den meisten E-Mail-Programmen (auch bei Yahoo) in die zu versendende Nachricht kopiert. Diese Daten können beliebig geändert werden, z. B. Empfängeradresse, Versanddatum.
Eine andere Möglichkeit: Sie können den Absender bitten, dass er Ihnen einen Screenshot seines Ordners “Gesendete Nachrichten” mit der an Sie gemailten Nachricht schickt. Natürlich kann er auch den Screenshot manipulieren, wenn er mit einem Bildbearbeitungsprogramm vertraut ist.
Aber es könnte ja durchaus sein, dass Ihnen die Nachricht tatsächlich gemailt wurde und diese bei Ihnen im Spam-Ordner gelandet ist und Sie die Nachricht deshalb nicht gesehen haben.
Vielen Dank für die Antwort. Es geht um eine E-Mail von einem Account, der bei mir abgespeichert ist. Wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet diese E-Mail im Spam-Ordner landet? Eigenartigerweise soll ausgerechnet diese E-Mail verschwunden sein, jedoch erreichen mich alle anderen von diesen Account.
Ich verstehe nicht ganz, was genau Sie damit meinen:
“Es geht um eine E-Mail von einem Account, der bei mir abgespeichert ist”.
Damit es unter MS Outlook 2010/2013 klappt, im Bios die Zeit ändern. :-)
Und natürlich rechts unten auf der Taskleiste. Aber das geht nur, wenn man vorher den Virenschutz deaktiviert.
NG Gerd
Klappt bei mir leider nicht! Sobald ich unter Office die Absenderadresse tauschen möchte, öffnet sich statt des Fensters E-Mail-Eigenschaften das Fenster Kontaktdaten, in dem ich nichts ändern kann. Liegt das eventuell an Exchange? Alles andere geht wie beschrieben, leider kann ich nur die Empfängeradresse nicht editieren!
LG Horst
Im Fenster Kontaktdaten oben rechts auf das “Blatt-Symbol” den Menüpunkt anwählen. Dort können die gewünschten Änderungen vorgenommen werden. Anschließend … Fertig!
Viel Erfolg
Peanut
Wenn man über diese Vorgehensweise Bescheid weiß, also wie man die Mails manipulieren kann, dann ist es verständlich, dass Kündigungsschreiben z.B. zu Mietvertrag usw. einer Schriftform bedürfen und nicht per E-Mail anerkannt werden.
Hallo, wie würde das denn bei Thunderbird funktionieren?
Mit Thunderbird ist das nicht möglich.
Ist so eine Manipulation auch möglich bei Hotmail / über nen Browser?
Danke
Nein!
Ich möchte gerne wissen, ob es möglich ist, dass ich eine manipulierte Mail nachträglich in meinem Posteingangsordner finde, die genau zu dem Fake-Datum einsortiert wurde.
Es geht bei mir darum, dass ich wichtige Informationen zu einer Bestellung verspätet erhalten habe, so dass ich mein Widerspruchsrecht nicht zeitgemäß ausüben konnte.
Nein, das ist leider nicht möglich!
Ich sende regelmäßig an meine Tochter E-Mails, die sie allerdings nicht erhält und somit auch nicht lesen kann. Die E-Mailadresse passt perfekt wie mir sogar eine Richterin bestätigt hat.
Nun vermute ich, dass jemand alle E-Mails von mir über gmail.com automatisch auf ein anderes Konto umgeleitet hat. Wie ich weiss, ist das möglich z.B. dass mit Einverständnis der Kindesmutter jemand am PC meiner Tochter heimlich sämtliche Mails somit auf ein anderes Konto umleiten kann, eventuell an eine E-Mail-Adresse von einer Angestellten des Jugendamtes. Dies wäre also strafbar.
Welche Behörde oder Internetanbieter kann genau feststellen, wo letztlich all meine E-Mails gelandet sind?
Danke im Voraus!
Mit besten Grüßen
Klaus Dieter Trautmann
Ja, das ist möglich. Wenn also jemand Zugang auf den Gmail-Account Ihrer Tochter hat, kann diese Person beispielsweise einrichten, dass Ihre E-Mails blockiert/automatisch gelöscht oder nach Eingang im Postfach gleich auf ein anderes E-Mail-Konto weitergeleitet und im Konto Ihrer Tochter gelöscht werden.
Eine diesbezügliche Überprüfung ist allerdings nur mit den Zugangsdaten des Gmail-Accounts Ihrer Tochter möglich. Wenn Ihnen diese Zugangsdaten (von Ihrer Tochter) zur Verfügung gestellt werden, können Sie unter “Einstellungen” > “Filter und blockierte Adressen” bzw. unter “Weiterleitung” feststellen, ob eine entsprechende Einstellung vorgenommen wurde.
Wenn Ihnen diese Zugangsdaten nicht zur Verfügung stehen, wird ein Zugriff ohne richterlichen Beschluss (keine Rechtsauskunft, nur meine Meinung!) wohl nicht möglich sein, und dann könnten immer noch vorab sämtliche Einstellungen rückgängig gemacht werden.
Sie könnten allerdings für Ihre Tochter selbst einen Gmail-Account einrichten und ihr dann die Zugangsdaten aushändigen. Damit hätten allein Sie und Ihre Tochter die Zugangsdaten und die volle Kontrolle für dieses Mail-Konto.
Sehr geehrter Herr Heidenberger,
genauso wie Sie die Situation mit einem vermissten Mail beschrieben haben, ist es mir passiert.
Das für mich wichtige Dokument sei mir per E-Mail und auf postalischem Weg geschickt worden. Ich habe nichts erhalten. Es wurde auf mehrmaliges Nachfragen jeweils behauptet, beides sei im April geschickt worden. (Auffällig ist dabei, dass beides über Monate nicht einfach noch einmal geschickt wurde). Es kam deswegen zu einem Gerichtstermin, wo mir dieses vermisste E-Mail-Schreiben plötzlich in Papierform vorgelegt wurde.
Ich war perplex, habe intuitiv sofort an der Echtheit des E-Mails (Datum) gezweifelt, das mir nur in Papierform ausgehändigt wurde), obwohl ich gar nicht wusste, dass solche Fälschungen überhaupt möglich sind. Dank Ihrer Homepage weiss ich es jetzt.
Ich will selber keine Mails fälschen, möchte aber sehr gern wissen, ob und wie man nachweisen kann, dass sie gefälscht wurden. Herzlichen Dank für eine Antwort
Sie als Empfängerin der E-Mail können es leider nicht feststellen. Eine entsprechende Prüfung bzw. ein Nachweis wäre nur möglich, wenn Sie Zugriff auf den Rechner und damit auf das E-Mail-Programm des Absenders hätten.
Hallo … ich stoße gerade auf diese Diskussion, die zwar schon länger her ist, aber ich habe ein ähnliches Problem.
Angeblich soll ich eine Mail über eine Absage bekommen haben. Habe ich aber nicht … also habe ich gebeten, mir die Mail nochmal zu schicken, diese kam dann auch aus den gesendeten Mails weitergeleitet … das kann man nach Belieben anpassen.
Meine Frage, kann man das denn nachweisen, dass die Mail manipuliert wurde? Und wenn ja wie? Eigentlich ist diese Absage keine große Sache, aber ich möchte den Fehler ungern auf mir sitzen lassen. Für eine Antwort bedanke ich mich.
Nein, Sie als Empfängerin können das leider nicht nachweisen.
Wenn man die Mail mit dem Notepad öffnet, kommt man der Sache schnell auf die Schliche. Die Mail, an die es ursprünglich gesendet wurde, ist da immer noch zu finden.
Ich behaupte mal, wer gerichtsfest mailen will, muss seine E-Mail signieren!