Lästern: Warum Läster-Personen über andere abfällig sprechen
Ich mag es sehr, in geselliger Runde gemütlich zusammenzusitzen, gemeinsam zu lachen und zu plaudern. Das müssen nicht immer tiefgehende Gespräche sein. Selbst „oberflächliche“ Plaudereien können Beziehungen stärken oder nach einem anstrengenden Tag für Entspannung sorgen.
Was ich nicht mag
Was ich hingegen nicht mag: wenn über andere abfällig gesprochen oder gelästert wird. Es gibt durchaus Personen, die dazu neigen, in Abwesenheit anderer negativ über sie zu sprechen oder sie schlechtzumachen.
Dann frage ich mich, ob diese Person in meiner Abwesenheit genauso über mich spricht, auch wenn sie sich mir gegenüber stets nett gibt.
Natürlich gibt es oft Gründe, über jemanden kritisch zu sprechen. Aber wenn das häufiger vorkommt, dann lasse ich mein Gegenüber wissen, dass mich das einfach nicht interessiert.
Warum Läster-Personen über andere abfällig sprechen
Kennen Sie in Ihrem Bekanntenkreis eine „Läster-Person“?
Die Gründe, warum jemand dazu neigt, andere schlechtzureden, mögen unterschiedlich und oft nicht nachvollziehbar sein. Aber meistens lassen sie sich auf einen Grund herunterbrechen:
Menschen machen andere schlecht, um sich selbst besser zu fühlen und/oder vor anderen (vermeintlich) besser dazustehen – oder vereinfacht gesagt: Sie machen andere klein, um sich größer zu fühlen.
Bevor man über jemanden etwas Schlechtes erzählt, ist es besser, innezuhalten.
Gegen das Lästern: Die 3 Siebe
Passend dazu finde ich die Geschichte der drei Siebe, die Sie vielleicht bereits kennen. Aus meiner Sicht bietet sie eine schöne Orientierung für Gespräche und ich muss sie mir selbst oft in Erinnerung rufen:
Ganz aufgeregt kam ein Mann zu einem Weisen gerannt: „Ich muss dir etwas erzählen. Dein Freund …“
Der Weise unterbrach ihn: „Halt!“ Der Mann war überrascht.
„Hast du das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“, fragte der Weise.
„Drei Siebe?“, wiederholte der Mann verwundert.
„Richtig, drei Siebe! Lass uns prüfen, ob das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe passt. Das erste Sieb ist die Wahrheit.
Ist das wahr, was du mir erzählen willst?“
„Ich habe es selber erzählt bekommen und …“
„Na gut. Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Das zweite Sieb ist das der Güte.
Wenn es nicht sicher wahr ist, was du mir erzählen möchtest, ist es wenigstens gut?“
Zögernd antwortete der Mann: „Nein, im Gegenteil …“
„Dann”, unterbrach ihn der Weise, „lass uns auch noch das dritte Sieb anwenden.
Ist es wichtig und notwendig, es mir zu erzählen, was dich so aufregt?“
„Wichtig ist es nicht und notwendig auch nicht unbedingt.“
„Also mein Freund“, lächelte der Weise, „wenn das, was du mir erzählen willst, weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es lieber sein und belaste dich und mich nicht damit.“
(Je nach Quelle wird hierbei Sokrates oder Nasreddin als der Weise angeführt.)
Vielleicht wollen Sie diese Geschichte für das nächste Gespräch auch im Hinterkopf behalten?
Mögen die schönen, guten, wertschätzenden, lehrreichen und unterhaltsamen Gespräche in Ihrem Leben stets überwiegen.