Sie wollen einen Konflikt lösen? 8 Tipps
Konflikte sind belastend – keine Frage!
Je intensiver die Auseinandersetzung und je länger deren Dauer, desto stärker auch die Einbußen in der Lebensqualität.
Etwa ein langanhaltender Streit mit einem Nachbarn, Arbeitskollegen oder Geschäftspartner – er ist zermürbend und zerrt an den psychischen Kräften.
Allerdings kann ein offen ausgetragener Konflikt durchaus auch positive Seiten haben, wenn damit eine Sache bereinigt wird.
Nun mag es Konflikte geben, die mit der Zeit abschwächen. Irgendwann ist „Gras über die Sache gewachsen“ und man findet wieder im Guten zueinander. Diese Auseinandersetzungen gehören aber eher zur Ausnahme.
Wollen Sie den Konflikt überhaupt beenden?
Belastet Sie ein Konflikt, der viel Zeit in Ihrem Leben einnimmt?
Dann gilt es, sich zuallererst zu fragen:
Will ich den Konflikt überhaupt beenden? Will ich Frieden schließen?
Nur wenn Sie auf diese Fragen mit einem klaren Ja antworten können, ist fruchtbarer Boden für die Konfliktlösung vorhanden. Allerdings werden zur Lösung immer mindestens zwei Personen benötigt. Wenn bei beiden Konfliktparteien grundsätzlich eine Schlichtungsbereitschaft gegeben ist, dann ist der Weg für eine Beilegung geebnet.
Aber ein Konflikt löst sich in den seltensten Fällen von alleine. Deshalb: Werden Sie aktiv!
Was genau ist der Grund für die Auseinandersetzung?
So banal die Frage klingen mag, sie ist es nicht! Insbesondere bei Konflikten, die bereits über einen längeren Zeitraum gehen, ist der genaue Grund, der Auslöser oft vergessen.
Sollten Sie diese Frage nicht eindeutig beantworten können, zeugt das davon, dass die Auseinandersetzung oft nur noch auf persönliche Befindlichkeiten beruht.
Wie einen Konflikt lösen? So eher nicht!
8 Tipps zur Beilegung des Konflikts
Im Folgenden habe ich einige Lösungsansätze zur Konfliktlösung aufgelistet.
1. Machen Sie den ersten Schritt!
Häufig ist der größte Bremser auf dem Weg zur Konfliktlösung falscher Stolz! Auch wenn beide Streitparteien an einer Versöhnung interessiert sind, will niemand den ersten Schritt machen. Und so wird eine für beide Kontrahenten belastende Auseinandersetzung oft sogar über Jahre weiter ausgetragen.
Machen Sie den ersten Schritt! Gehen Sie auf die andere Person zu. Dabei ist noch niemandem ein Zacken aus der Krone gebrochen.
Im Gegenteil! Für mich ist das ein Zeichen von persönlicher Größe und zeugt von Charakterstärke!
Natürlich kommt es auch auf den Grund an, woraus der Konflikt entstanden ist. Wird dieser als schwerwiegend empfunden, fällt der „erste Schritt“ umso schwerer.
2. Suchen Sie das Gespräch
Versöhnungsbereitschaft signalisieren und damit den ersten Schritt machen, ist schön und gut. Aber ein Konflikt lässt sich in der Regel nur mit einer klaren Aussprache lösen.
Ein klärendes Gespräch ist die Basis zur Konfliktlösung.
Oft entstehen aus trivialen Gründen die schlimmsten Auseinandersetzungen. Oder aus einem Irrtum heraus, einer missverstandenen Aussage.
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Je selbstsicherer Sie auftreten, desto souveräner werden Sie bei Konflikten agieren. Mit dem Downloadpaket stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein nachhaltig.
REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie & Psychosomatik) genutzt, um Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag zu unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe:
3. Neutrale Person(en) hinzuziehen
In manchen Fällen ist es sinnvoll, eine weitere, unparteiische Person miteinzubeziehen. Eine Person, die einen objektiven Blick auf die Situation wirft.
Denn genau eine solche objektive Perspektive lässt häufig Lösungsvorschläge und -wege erkennen, auf welche die Streitparteien niemals gekommen wären.
4. Bieten Sie einen Kompromiss an
Wenn zwei Parteien auf ihren Standpunkt beharren und jeder seine Interessen durchsetzen will, dann wird es kaum zu einer Versöhnung kommen. Unterbreiten Sie Kompromissvorschläge.
Auch wenn mit einem Kompromiss wahrscheinlich beide Parteien nicht wirklich glücklich sind, so ist er in der Regel immer noch besser, als über einen langen Zeitraum den nervenaufreibenden Streit offen auszutragen.
5. Die Sache ignorieren und auf sich beruhen lassen
Nun gibt es durchaus auch Auseinandersetzungen, die sich nicht so einfach bereinigen lassen – vor allem, wenn die „Gegenpartei“ hierzu nicht gewillt ist.
Manchmal ist es auch sinnvoll, die Sache auf sich beruhen zu lassen und den Streit zu ignorieren. Begegnen Sie Ihrem „Gegner“ aber weiterhin höflich – auch wenn das leicht gesagt bzw. geschrieben ist.
Allein dieses höfliche und respektvolle Begegnen öffnet vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt das Tor zur Konfliktlösung.
6. Der Klügere gibt nach (wenn auch nur zum Schein)
„Du hast Recht, und ich hab endlich meine Ruh.“
In diesem Sprichwort steckt mehr als ein Körnchen Wahrheit. Denn tatsächlich lässt sich oft ein Streit beilegen, indem eine Partei nachgibt. Oder er entsteht gar nicht, weil man dem Gegenüber einfach Recht lässt.
Beispielsweise bei Besserwissern kann diese Strategie funktionieren. Weitere Strategien im Umgang mit Besserwissern habe ich hier beschrieben.
Ein Nachgeben ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Verzicht für Sie keine wirklichen Nachteile bringt. Fragen Sie sich deshalb bewusst:
„Welche Nachteile, aber auch welche Vorteile entstehen mir, wenn ich in dieser Sache nachgebe?“
Allein die Beantwortung dieser Frage bringt oft die Erkenntnis, dass es alles andere als sinnvoll ist, einen Streit vom Zaun zu brechen.
7. Verzeihen Sie
Nicht nachtragend sein und vergessen können, fällt vielen Menschen schwer. Denn es ist nicht immer leicht, jemandem zu vergeben, der einen schwerwiegenden Fehler begangen hat. In diesem Fall sollten Sie zumindest auf einer Entschuldigung bestehen, wenn eine solche für Sie akzeptabel ist.
Des Weiteren bieten Sie damit Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, den Konflikt zu bereinigen.
8. Gemeinsame Erlebnisse erleichtern das Frieden schließen
Manchmal lässt sich ein ernster Streit auch durch eine gemeinsame Unternehmung, ein gemeinsames Erlebnis mit weiteren „neutralen“ Personen beenden.
Das habe ich beispielsweise bei einem Klassentreffen erlebt:
Zwei ehemalige Klassenkameraden, die sich während der Schulzeit partout nicht ausstehen konnten, haben bei diesem Treffen gemerkt, dass sie mittlerweile doch recht gut miteinander können.
Natürlich spielt hier auch der Reifeprozess vom Jugendlichen zum Erwachsenen eine wesentliche Rolle. Aber ohne dieses Treffen hätten wohl beide immer noch keine gute Meinung voneinander.
Eine Situation mit der Möglichkeit der Konfliktbereinigung lässt sich zu diesem Zweck auch speziell arrangieren. Am besten von Personen, die nicht in die Auseinandersetzung involviert, aber doch an einer Beilegung interessiert sind.
Auch sollten bei dieser Unternehmung weitere Personen anwesend sein. So lässt sich die Begegnung der beiden„Gegner“ wesentlich ungezwungener anbahnen.
Konflikt lösen – Fazit
Um einen Konflikt zu lösen bzw. einen Streit zu schlichten, gehört grundsätzlich die Bereitschaft beider Konfliktparteien dazu. Allein diese Bereitschaft reicht aber noch nicht aus. Jemand muss den ersten Schritt wagen.
Im Folgenden die genannten Lösungsansätze nochmals zusammengefasst:
Als Grundsatzfrage gilt:
Will ich den Konflikt überhaupt beenden? Will ich Frieden schließen?
Wenn ja, werden Sie aktiv! Gehen Sie am besten so vor:
- Erörtern Sie den genauen Grund für die Auseinandersetzung.
- Machen Sie den ersten Schritt! Signalisieren Sie Ihre Versöhnungsbereitschaft.
- Suchen Sie das Gespräch.
- Beziehen Sie bei Bedarf neutrale Personen mit ein.
- Falls erforderlich, bieten Sie Kompromissvorschläge an.
- Bahnt sich keine Konfliktlösung an, lassen Sie die Sache möglichst ruhen.
- Hin und wieder ist ein Nachgeben zur Konfliktlösung bzw. -vermeidung die beste Lösung.
- Wenn es angebracht ist, verlangen Sie eine Entschuldigung und dann verzeihen Sie.
- Gemeinsame Erlebnisse bzw. Unternehmungen können die Konfliktlösung begünstigen.
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