So lässt sich ein Konflikt lösen
Einen Konflikt lösen stellt immer eine Herausforderung dar. Wie geht man am besten vor? Dazu nun einige Tipps.
Wo mehrere Menschen zusammenleben oder -arbeiten, wird es immer Konflikte geben. Das war immer so und wird auch immer so sein. Konflikte können großen Einfluss auf das Betriebsklima, die Motivation und damit auch auf die Leistung haben.
Neben diesen negativen Einflüssen birgt ein Konflikt immer auch die Chance, etwas zum Besseren zu bewegen. Voraussetzung dafür ist, dass der Konflikt ausgetragen wird und dies auf faire Weise geschieht.
… und so nicht!
Konfliktlösung im Unternehmen
Alle am Konflikt beteiligten Personen werden zu einem offenen Gespräch zusammengeführt. Das Konfliktgespräch sollte von einem Moderator geleitet werden.
Ideal hierfür ist eine Person, die das Problem ganz objektiv und emotionslos sieht und von beiden Konfliktparteien akzeptiert wird.
Jeder der Beteiligten darf seinen Standpunkt vorbringen, mit der Auflage, dass dies auf faire Weise zu geschehen hat. Das heißt, dass andere Personen nicht „schlecht“ gemacht werden dürfen. Persönliche Angriffe haben in einem Konfliktgespräch nichts verloren. Hier kommt es auch auf die Schlichtungsfähigkeiten des Moderators an.
Jeder macht zum Abschluss einen Vorschlag für die Lösung des Konflikts.
Den Beteiligten muss auch klar sein, dass sich selten ein Konflikt ohne Kompromisse lösen lässt.
5 Tipps zur Konfliktlösung
Wenn Sie einen Konflikt austragen, können Sie mit folgenden Tipps zu einer Lösung finden:
- Sagen Sie offen, was Sie fühlen, z. B. „Mich ärgert, dass …“ und nicht sofort mit Schuldzuweisungen beginnen, wie „Du bist …“.
- Keine Beleidigungen, auch wenn es schwerfällt! Denn damit verhärten sich nur die Fronten und eine Lösung rückt in weite Ferne.
- Wenn die Emotionen zu stark werden, schaffen Sie sich Freiraum, bevor Sie sich zu etwas hinreißen lassen, was Sie danach bereuen. Verlassen Sie den Raum. Sagen Sie ruhig, dass Sie eine Pause brauchen.
- Lassen Sie die andere Person ausreden und ihre Argumente darbringen. Fordern Sie aber auch das gleiche Recht für sich selbst.
- Fragen Sie Ihren „Gegner“, welchen Vorschlag er für die Lösung des Konfliktes hat. Wenn Ihnen der Vorschlag nicht zusagt, machen Sie einen anderen. Ein Kompromiss beider Lösungsvorschläge ist immer noch besser, als ein niemals endender Konflikt.
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Statt eines Moderators bietet es sich auch an, für die Lösung gerade auch von Konflikten im innerbetrieblichen Kontext, auf die Unterstützung durch einen Mediator zurückzugreifen.
Der Moderator ermöglicht ein Gespräch, wie vielleicht keines mehr möglich war. Das kann bereits viel bewirken. Der Mediator geht weiter. Er führt die Beteiligten durch einen strukturierten Prozess der Konfliktbearbeitung. Diese Führung des Mediators ist für die Beteiligten hilfreich. Sie müssen sich nicht “behaupten” und einen Streit “gewinnen”.
Der Mediator sorgt dafür, dass alles zur Sprache kommt, was gesagt werden will, ohne dabei das Ziel aus dem Auge zu verlieren: eine Lösung, mit der beide Seiten gut leben können. Ob dieses Ziel erreicht wird, hängt allerdings von den Parteien ab.
Der Mediator bleibt dabei nicht unparteiisch – wie ein Moderator -, sondern er nimmt eine allparteiliche Haltung ein – das heißt er fühlt sich zuständig, sieht sich aber auf beiden Seiten – nicht auf keiner Seite – wie ein Moderator.
Diese (und weitere) Unterschiede führen dazu, dass eine Mediation in vielen Fällen zu besseren und nachhaltigeren Lösungen führt als es ein moderiertes Konfliktgespräch könnte.
Herzliche Grüße
Philip Gass