Der Glaube einer Mutter
Wir beurteilen und verurteilen einen Menschen oft vorschnell, was Auswirkungen auf sein gesamtes Leben haben kann – wie auch diese Geschichte darstellt:
Diese Geschichte trug sich vor weit über hundert Jahren zu. Thomas war ein wissbegieriger, kleiner Junge. Daher konnte er es kaum erwarten, endlich in die Schule zu kommen. Da er jedoch seit seiner Geburt schwerhörig war, tat er sich dann schwer, den Erklärungen und Anweisungen seiner Lehrer zu folgen.
Eines Tages überreichte ihm der Schulleiter einen versiegelten Brief, welchen er seiner Mutter aushändigen sollte. Als die Frau dieses Schreiben las, traten ihr Tränen in die Augen.
Der Glaube einer Mutter an ihr Kind kann (vermeintlich) Unmögliches möglich machen.
Besorgt wollte Thomas wissen, was in dem Brief geschrieben stand. Da las ihm seine Mutter Folgendes vor:
»Ihr Sohn verfügt über außergewöhnliche Begabungen.
An unserer Schule fehlen uns die Möglichkeiten, den Jungen zu fördern. Daher bitten wir Sie, Ihren Sohn selbst zu unterrichten.«
Jahre später machte Thomas weltweit Schlagzeilen, denn er galt mittlerweile als einer der größten Erfinder seiner Zeit. Als er nach dem Tod seiner Mutter ihre Unterlagen durchsah, entdeckte er dabei den Brief, welchen er damals von der Schule erhalten hatte.
Als er diesen las, traten ihm wie damals seiner Mutter Tränen in die Augen. Es stand geschrieben:
»Ihr Sohn ist nicht nur schwerhörig, sondern auch geistig behindert. Daher können wir ihn an unserer Schule nicht weiter unterrichten!«
Nach einer Geschichte
© Gisela Rieger
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Gisela. Die Geschichte stammt aus ihrem Buch „111 Herzensweisheiten“.
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