Hilfe, mein Chef ist ein Choleriker – was tun? + KI-Hilfe & ChatGPT ✨
Durchsetzungsvermögen, Disziplin, Entschlossenheit, unter Umständen aber auch Strenge und eine „starke Hand“ sind Eigenschaften, die bei einer Führungskraft durchaus erwünscht sind. Schließlich gilt es, die Mitarbeiter zur Leistung anzuspornen, diese zu führen, zu unterstützen und somit den Unternehmenserfolg zu fördern.
Eine gute Führungskraft verfügt aber auch über Einfühlungsvermögen, Gerechtigkeitssinn und kann eigene Fehler eingestehen.
Nicht nur, dass Choleriker wegen jeder Kleinigkeit gleich auf 180 sind und zu einem verbalen Rundumschlag ausholen, mangelt es ihnen auch an den letztgenannten Eigenschaften – vor allem, was das Einfühlungsvermögen betrifft.
… scheuen sich nicht davor, Mitarbeiter vor den Augen der
Kollegen zusammenzustauchen. (Bild: Fotolia©Jr Casas)
Wie cholerische Chefs das Unternehmen schädigen
Wessen ChefIn ein Cholerikertyp ist, hat es nicht leicht. Denn Choleriker sind jähzornig, flippen bei jeder Gelegenheit aus und scheuen sich auch nicht davor, Mitarbeiter vor den Augen der Kollegen zu erniedrigen und kleinen Ausrutschern mit unangemessener Strenge zu begegnen.
Unter einer cholerischen Führungskraft leidet das Betriebsklima, was sich wiederum negativ auf den Unternehmenserfolg auswirkt.
Denn in einer derart angespannten Atmosphäre fällt es in der Regel schwer, engagiert und mit Freude zu arbeiten. Soll heißen, dass die Kollegen ihren Dienst nur noch nach Vorschrift verrichten, in der ständigen Hoffnung, dass bald Feierabend ist.
Darüber hinaus macht der tägliche Psychoterror im wahrsten Sinne des Wortes krank. Schon der Gedanke an die Arbeit zieht einem den Magen zusammen.
Ein cholerischer Chef braucht sich deshalb nicht zu wundern, wenn seine Untergebenen überdurchschnittlich oft krankheitsbedingt fehlen.
Kurzum – es brodelt im ganzen Betrieb und nicht nur im Kopf des betreffenden Vorgesetzten. Denn wer unzufrieden ist, der bringt auch schlechtere Leistungen.
Wie eine tickende Bombe, die jederzeit hochgehen kann!
Wie Sie sich einem Choleriker gegenüber verhalten – 10 wichtige Tipps
Choleriker besitzen die Eigenschaft, ihre Launen willkürlich auch an Menschen auszulassen, die sich nichts zu Schulden kommen haben lassen.
Das hat zur Folge, dass Mitarbeiter eine oftmals völlig ungerechtfertigt oder übermäßig harte Rüge über sich ergehen lassen müssen.
Diesem Problem zu begegnen, ist äußerst schwierig. Denn bereits der kleinste Widerspruch kann einen erneuten Wutanfall hervorrufen.
Die folgenden Tipps gelten selbstverständlich ebenso für eine cholerische Chefin. Wie Sie am besten vorgehen:
1. Protokollieren Sie Vorfälle
Halten Sie schriftlich fest, wann und in welchem Zusammenhang es zu unangemessenem Verhalten kam.
Diese Dokumentation kann Ihnen helfen, sich besser zu erinnern und bei Bedarf belastbare Beispiele vorzulegen, falls es zu einer Eskalation oder einem offiziellen Gespräch kommt.
2. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt
Hat man Sie wieder einmal ungerecht behandelt, dann sollten Sie das auf jeden Fall Ihrem Vorgesetzten in einem persönlichen Gespräch klarmachen – und zwar zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich der Choleriker wieder beruhigt hat.
Fragen Sie höflich, ob Sie mit ihm reden dürfen. Und wenn er mit „Nein“ antwortet, fragen Sie ihn nach einem geeigneteren Termin. Oder verabschieden Sie sich mit der Bemerkung, dass Sie zu einem günstigeren Zeitpunkt wiederkommen.
3. Bewahren Sie die Ruhe
Die meisten Choleriker reagieren sehr ungehalten, wenn sie an ihr Fehlverhalten erinnert werden. Ist dies der Fall, dann sollten Sie so gelassen wie möglich reagieren, was natürlich auch leichter geschrieben, als getan ist.
Nehmen Sie das forsche Verhalten Ihres Chefs nicht zu persönlich, sondern denken Sie daran, dass diese „arme“ Person einfach nicht dazu in der Lage ist, sich auf eine andere Art auszudrücken. Schließlich haben Sie es hier mit einem Menschen zu tun, der sich seine Schwäche schlichtweg nicht eingestehen möchte.
Sie sollten auf keinen Fall zurückbrüllen. Denn dann würde die Lage eskalieren, und daraus können Ihnen als Angestellter nachteilige Konsequenzen blühen.
4. Schalten Sie auf Durchzug
Die meisten Menschen, die unter der Regentschaft einer cholerischen Führungskraft stehen, haben sich im Laufe der Zeit angewöhnt, nicht mehr auf das Schreien zu reagieren.
Überhören Sie einfach das Geschreie und schalten Sie auf Durchzug. Das ist manchmal die effektivste und leider vielfach auch einzig mögliche Alternative.
5. Fokussieren Sie sich auf die Sachebene
Lenken Sie Gespräche auf konkrete Aufgaben oder Ziele, um emotionale Eskalationen zu vermeiden. Bleiben Sie bei Ihrer Argumentation sachlich und ruhig.
6. Zeigen Sie sich selbstbewusst
Lassen Sie sich von Ihrem Chef nicht einschüchtern! Bleiben Sie standhaft und verlangen Sie nach einer Erklärung. Zeigen Sie sich nach einem Wutanfall auf keinen Fall entmutigt.
Auch folgendes Verhalten hat sich häufig bewährt – vor allem für Mitarbeiter, die ihm Unternehmen einen guten Stand haben:
Wenn er Sie anbrüllt, dann brauchen Sie sich das nicht anzuhören. Drehen Sie sich weg und gehen Sie Ihrer Beschäftigung nach. Sagen Sie ganz ruhig, dass Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt über das Thema unterhalten möchten und machen Sie Ihrem Vorgesetzten klar, dass dieser Zeitpunkt dann gekommen ist, wenn er sich wieder beruhigt hat.
7. Grenzen setzen
Machen Sie dem Chef respektvoll, aber bestimmt klar, welches Verhalten für Sie akzeptabel ist und welches nicht. Nutzen Sie Ich-Botschaften wie:
„Ich möchte, dass wir respektvoll miteinander sprechen.“
Das zeigt, dass Sie sich nicht alles gefallen lassen.
❁ Zeitblüten–Downloadpaket SELBSTBEWUSSTSEIN:
Ein selbstsicheres Auftreten trägt auch wesentlich dazu bei, um in einer Konfrontation (nicht nur) mit Vorgesetzten souverän zu agieren.
REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie/Psychosomatik) genutzt – zur Unterstützung der Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag. Hilfe zur Selbsthilfe:
8. Sprechen Sie mit dem Vorgesetzten des Chefs
In der Regel haben nicht nur Sie, sondern auch die Kollegen unter einem cholerischen Chef zu leiden. Handelt es sich bei der Person um den Firmeninhaber oder die oberste Führungskraft, dann können Sie dagegen nur schwer etwas ausrichten.
Untersteht der Choleriker jedoch selbst einem Vorgesetzten, dann kann es sehr hilfreich sein, diesen über das Verhalten der betreffenden Person zu unterrichten. Fairerweise sollten Sie den Choleriker im Vorfeld über Ihr Vorhaben in Kenntnis setzen.
Wenn es eine Personalabteilung gibt:
Wenn der Chef untragbar wird und alle Bemühungen ins Leere laufen, wenden Sie sich an die Personalabteilung. Diese kann mediieren oder andere Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern. Bleiben Sie dabei sachlich und vermeiden Sie emotionale Anschuldigungen.
9. Schließen Sie sich zusammen
In vielen Fällen kann es auch helfen, wenn sich die Kollegen zusammenschließen und gemeinsam das Gespräch mit dem Choleriker suchen. Denn im Gruppengespräch lassen sich derartige Probleme manchmal besser lösen. Zum einen fühlt sich nicht die Einzelperson herabgesetzt, und zum anderen sind die meisten Menschen in der Gruppe sehr viel mutiger.
Die Chefs nehmen das Anliegen der gesamten Belegschaft in der Regel ernster als die Probleme einzelner Individuen.
Machen Sie klar, dass sich alle ungerecht behandelt fühlen und das in Zukunft nicht mehr tolerieren wollen.
10. Über Alternativen nachdenken
Wenn sich trotz aller Bemühungen keine Verbesserung abzeichnet und die Belastung überhandnimmt, sollten Sie prüfen, ob ein Wechsel in eine andere Abteilung oder ein neuer Job eine langfristige Lösung sein könnte.
Souverän mit Cholerikern umgehen: Mit KI ✨ selbstbewusste Reaktionen und Deeskalation trainieren
Sie können an der belastenden Situation mit der cholerischen Person derzeit nichts ändern (z. B. auf Distanz gehen, Jobwechsel)?
Dann sollten Sie Ihre Reaktion gezielt üben, um die Kontrolle zu behalten und sich nicht von impulsiven Ausbrüchen verunsichern zu lassen.
So reagieren Sie souverän in Affront-Situationen:
- Strategien zur Deeskalation anwenden
- Selbstbewusst auftreten
- Gelassen bleiben
- Souverän reagieren, damit Ihre Autorität nicht geschwächt wird
- Rhetorische Entwaffnung als Strategie nutzen
Das ist trainierbar!
Ihre Reaktion trainieren – wie Einsatzkräfte
Einsatzkräfte (z. B. Polizei) stehen oft vor herausfordernden Situationen mit cholerischen Personen. Um souverän und deeskalierend zu agieren, absolvieren sie gezielte Simulationstrainings.
Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, an einem Spezialtraining oder Coaching teilzunehmen, können Sie mit einem KI-Tool wie ChatGPT (oder einem anderen sprachfähigen KI-Tool) realistische Simulationen im Umgang mit cholerischen Menschen trainieren.
ChatGPT als Ihr Coach im Umgang mit Cholerikern
Künstliche Intelligenz eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Kommunikationstraining. Ein KI-Tool wie ChatGPT kann Sie wie ein persönlicher Coach unterstützen.
Mit der Sprachfunktion können Sie realistische Gespräche führen, als würden Sie mit einer echten Person sprechen.
Sie können mit ChatGPT Szenarien durchspielen, in denen Sie den souveränen Umgang mit cholerischen Anfällen üben – z. B. mit einem cholerischen Vorgesetzten.
Der Vorteil:
- Sie trainieren in einer sicheren und kontrollierten Umgebung, ohne direkte emotionale Belastung.
- ChatGPT kann auf umfangreiche psychologische und kommunikative Erkenntnisse zurückgreifen und Ihnen fundierte Verbesserungsvorschläge zu Ihrer Reaktion geben.
So läuft die Simulation mit ChatGPT ab:
- Szenario vorgeben:
Sie schildern eine typische Situation mit dem/der cholerischen Vorgesetzten, die Sie trainieren möchten – idealerweise eine, die Sie bereits real erlebt haben. - Interaktive Simulation:
ChatGPT übernimmt die Rolle des Cholerikers und beginnt den Dialog. - Ihre Reaktion:
Sie antworten so, wie Sie es in einer echten Situation tun würden. - Feedback & Verbesserung:
ChatGPT analysiert Ihre Antwort und gibt Ihnen konstruktive Verbesserungsvorschläge.
Beispiel für das Üben eines Szenario mit ChatGPT
Situation: Cholerischer Ausbruch des Vorgesetzten am Arbeitsplatz
Beschreibung:
Während einer Besprechung wird Ihre Meinung von Ihrem Vorgesetzten lautstark abgewertet. Er unterbricht Sie, kritisiert Ihre Aussage unangemessen und stellt Ihre Kompetenz laut infrage.
Übungsschwerpunkt:
- Professionalität unter Druck wahren
- Selbstbewusst die eigene Meinung vertreten
- Ruhig und sachlich abfällige Bemerkungen entkräften
- Strategien zur Deeskalation anwenden
Souverän mit Cholerikern umgehen – was Ihnen das Training bringt
Die Vorteile des Durchspielens von Szenarien:
- Sie gewinnen an Sicherheit:
Durch das regelmäßige Training von Reaktionen auf cholerische Ausbrüche gewinnen Sie an Sicherheit im Umgang mit solchen Situationen. Sie lernen, sich nicht von impulsiven Wutausbrüchen einschüchtern zu lassen und stattdessen ruhig und souverän zu bleiben. - Sie stärken Ihr Selbstbewusstsein:
Das Einüben von Deeskalationsstrategien und das Erlernen, klare Grenzen zu setzen, fördert Ihr Selbstvertrauen. Ein gefestigtes Auftreten signalisiert Cholerikern, dass sie mit ihren Wutanfällen keine Macht mehr über Sie haben. - Sie entwickeln Kommunikationsfähigkeiten:
Durch Simulationen und Rollenspiele lernen Sie, ruhig und besonnen zu kommunizieren, selbst wenn Ihr Gegenüber laut oder aggressiv wird. So vermeiden Sie Eskalationen und behalten die Kontrolle über die Situation. - Erkennen und Verstehen cholerischer Verhaltensmuster:
Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Szenarien entwickeln Sie ein besseres Verständnis für die Dynamiken hinter cholerischen Reaktionen. Sie lernen, emotionale Eskalationen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu entschärfen.
Fazit: Souverän bleiben
Mit gezieltem Training können Sie cholerischen Ausbrüchen gelassener und selbstbewusster begegnen. Simulationen helfen Ihnen, Ihre Reaktionen zu stärken und in Affront-Situationen die Kontrolle zu behalten.
Weiterführende Tipps:
➠ Strategien gegen Mobbing am Arbeitsplatz mit PDF-Leitfaden
➠ Mitarbeiter „verheizen“ leicht gemacht
Checkliste: Umgang mit cholerischen Vorgesetzten
Abschließend nochmals die Tipps als Umsetzungs-Checkliste zusammengefasst:
- Protokollieren Sie Vorfälle
Dokumentieren Sie unangemessenes Verhalten schriftlich, um Beispiele für spätere Gespräche oder Eskalationen zu haben. - Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt
Sprechen Sie mit Ihrem Chef zu einem späteren, ruhigeren Zeitpunkt, wenn die Situation deeskaliert ist. - Bewahren Sie die Ruhe
Reagieren Sie gelassen und vermeiden Sie Eskalationen, indem Sie nicht zurückbrüllen. - Schalten Sie auf Durchzug
Überhören Sie das Geschreie und lassen Sie sich nicht davon beeinflussen. - Fokussieren Sie sich auf die Sachebene
Lenken Sie Gespräche auf Aufgaben und Ziele, um emotionale Konflikte zu minimieren. - Zeigen Sie sich selbstbewusst
Lassen Sie sich nicht einschüchtern und bleiben Sie standhaft, ohne entmutigt zu wirken. - Grenzen setzen
Kommunizieren Sie klar und respektvoll, welches Verhalten für Sie akzeptabel ist. - Sprechen Sie mit dem Vorgesetzten des Chefs
Informieren Sie bei Bedarf den übergeordneten Vorgesetzten oder die Personalabteilung über die Situation. - Schließen Sie sich zusammen
Suchen Sie gemeinsam mit Kollegen das Gespräch, um Ihre Anliegen effektiver zu vermitteln. - Über Alternativen nachdenken
Prüfen Sie, ob ein Abteilungswechsel oder ein neuer Job eine langfristige Lösung sein könnte.
Fazit
Es ist auf alle Fälle ein schwieriges und heikles Unterfangen, sich gegen einen cholerischen Vorgesetzten zu behaupten. Auch deshalb, weil dieser in den seltensten Fällen einen Anlass sieht, sein Verhalten zu ändern – die Schuld haben immer die anderen! Und die Wutausbrüche zu ignorieren und dabei auf Durchzug zu schalten, fällt auch alles andere als leicht.
Ändert sich das Verhalten des Vorgesetzten nicht und eine Besserung ist auch nicht in Aussicht, sollten Sie einen Jobwechsel anvisieren. Der muss ja nicht von heute auf morgen geschehen.
Ein Jobwechsel ist in der Regel immer besser, als mehrere Jahre in einem belastenden Umfeld zu arbeiten. Denn darunter leidet Ihre Lebensqualität!
Choleriker: 12 Symptome,
Ursachen & 6 Tipps im Umgang »
Zum Weiterlesen:
- Beleidigungen, Kränkungen & Verletzungen: Wie damit umgehen? Wie reagieren?
- Warum Menschen andere schlechtmachen – 10 Gründe
- 7 Tipps für das Gespräch zur Konfliktlösung
- Selbstsicher werden → 8 + 6 Übungen & Tipps