Aufschieben (Tipps & Tricks): Was dagegen wirklich hilft!
Wohl die meisten von uns neigen dazu, gewisse Aufgaben oder Aktivitäten auf die lange Bank zu schieben. Je unangenehmer sie sind, desto eher werden Tätigkeiten aufgeschoben.
Aber diese Aufgaben, die wir vor uns herschieben, sind auch eine Belastung, erzeugen Stress – oft auch unbewusst.
Immer wieder tauchen diese aufgeschobenen Aufgaben im Kopf auf. Auch wenn die Gedanken nur für ein paar Sekunden präsent sind (meist dauern sie ohnehin länger) – es sind belastende Gedanken.
Aber was hilft gegen die Aufschieberitis?
Vielleicht sind Sie der Meinung, dass gegen diese „Krankheit“ kein Kraut gewachsen ist. Dem ist nicht so. Es gibt durchaus effektive Mittel, die Ihnen dabei helfen, unangenehme Aufgaben beim Schopf zu packen.
Nicht mehr auf die lange Bank schieben – ein regelmäßiger Aktionstag hilft!
3 bewährte Tipps gegen das Aufschieben
Im Folgenden habe ich drei Tipps, die sich bewährt haben:
1. Mit unangenehmer Aufgabe den Arbeitstag beginnen
Beginnen Sie den Arbeitstag immer mit einer unangenehmen Aufgabe. Das kann ein Telefonat mit einem schwierigen Kunden sein oder ein Problem im Unternehmen.
Denn genau solche Aufgaben sind prädestiniert dafür, auf der langen Bank zu landen.
Am Morgen sind Sie noch voller Energie, Konzentration und Elan. Dadurch gehen solche unangenehmen Aufgaben leichter von der Hand.
2. Große Aufgaben aufteilen
Teilen Sie große in kleine Aufgaben auf. Manche Aufgaben wirken allein schon wegen ihrer Größe so, als ob sie gar nicht zu schaffen wären.
Dies trägt nicht sonderlich zur Motivation bei und man will die Aufgabe erst gar nicht angehen. Deshalb hilft hier die Aufteilung in kleinere Teilaufgaben.
3. Einen Aktionstag durchführen
Reservieren Sie regelmäßig einen Tag, an dem Sie aufgeschobene Aufgaben abarbeiten. Abhängig davon, wie stark Sie an „Aufschieberitis“ leiden, können Sie das Intervall zwischen den Aktionstagen reduzieren oder ausdehnen.
Und es muss natürlich auch kein ganzer Tag sein, sondern einfach ein Tag, an dem Sie sich Zeit für das Abarbeiten aufgeschobener Aufgaben reservieren.
So ein Aktionstag ist natürlich nicht zur Erledigung dringender Aufgaben geeignet. Aber viele Aufgaben werden meist ohnehin erst dadurch dringend, weil man sie schon eine Weile vor sich herschiebt.
Gehen Sie am besten so vor:
- Notieren Sie sich alle Aufgaben, die Sie am Aktionstag erledigen wollen. Das Niederschreiben ist wichtig. Zum einen vergessen Sie dadurch nicht, was Sie alles vorhaben, zum anderen ist es einfach ein gutes Gefühl, wenn Sie etwas Erledigtes von der Liste streichen/abhaken können.
- Tragen Sie Ihren Aktionstag in den Kalender ein. Sonst bleibt es nur bei einem „Wischiwaschi-Vorhaben“.
- Sorgen Sie dafür, dass jemand Sie an diesen „Termin“ erinnert. Das sollte nicht nur die Erinnerungsfunktion in Ihrem elektronischen Kalender sein, sondern eine Person. Dadurch ist man in der Regel motivierter: Denn vor einer anderen Person will man nicht erst groß einen Aktionstag ankündigen, um diesen dann doch zu verschieben.
- Belohnen Sie sich nach getaner Arbeit. Zwar ist schon der Blick auf die abgehakten bzw. durchgestrichenen Aufgaben eine große Befriedigung, nichtsdestotrotz sollten Sie sich etwas gönnen, das Ihnen guttut.
Hier können Sie die Umsetzungs-Checkliste für den Anti-Aufschieberitis-Tag herunterladen:
Aufgaben aufschieben: 10 mögliche Ursachen
Ich habe eine Umfrage unter den Teilnehmern meines Zeitmanagementseminars durchgeführt. Die Frage war:
„Warum/wann schieben Sie Aufgaben/Tätigkeiten auf die lange Bank?“
In der folgenden Auflistung sind die Antworten zusammengefasst.
1. Die Aufgabe ist unangenehm
Das kann auch eine ganz simple Aufgabe sein, die in fünf Minuten erledigt wäre. Nichtsdestotrotz wird sie aufgeschoben. Typische Beispiele: ein unangenehmes Telefonat, ein heikles Gespräch.
2. Die Aufgabe hat keine Frist
Wenn für eine Aufgabe kein Erledigungstermin vorgegeben ist, sie also nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein muss, lädt sie zum Aufschieben ein.
3. Die Aufgabe ist zu schwer
Man ist damit überfordert und weiß eigentlich nicht, wie man sie am besten angeht.
4. Langweilige Aufgabe
Aufgaben dieser Sorte sind prädestiniert für die lange Bank.
5. Aufgabe wird sich vielleicht selbst erledigen
Wurde auch als Grund für die Aufschieberitis angeführt: Man hofft, dass sich die Aufgabe von selbst bzw. von anderen erledigt wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt. :-)
6. Fehlender Druck
Manche Menschen brauchen den Druck von außen. Wenn die Nichterledigung einer Aufgabe keine zu erwartenden negativen Konsequenzen mit sich zieht, nimmt sie ebenfalls gerne auf der langen Bank Platz.
7. Unklare Aufgabenstellung
Es gibt Aufgaben, deren Erledigung kein Problem wäre, wenn man dazu eine genaue Anweisung bekäme. Aber wie angehen, welches Ergebnis ist genau erwünscht?
8. Angst
Das kann nun Entscheidungsangst sein, Angst zu versagen oder eine anders gelagerte Befürchtung. Auf alle Fälle ist Angst ein Bremser.
9. Zeitmangel
Wenn man einen übervollen Terminkalender hat und untergeht in einem Meer von Aufgaben, dann ist man gezwungen, Prioritäten zu setzen.
Manche Aufgaben müssen dann eben warten. Zeitmangel ist somit ein häufiger Grund für die Aufschieberitis.
10. Bequemlichkeit
Ja, und manchmal ist es einfach nur Faulheit bzw. Bequemlichkeit. Von irgendwo her muss ja das Sprichwort kommen: „Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute“.
Das waren die am häufigsten genannten Gründe für das Aufschieben von Aufgaben.
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