Wie Alleinerzieher mehr Zeit für sich gewinnen – 7 Tipps
Zeitmanagement hin oder her – Alleinerziehende haben es in vielerlei Hinsicht schwerer als jene Elternteile, die in einer festen Partnerschaft leben.
Da sie den Großteil alleine bewältigen und den Beruf sowie die Familie unter einen Hut bringen müssen, sind sie häufig auch von Burnout betroffen.
Als AlleinerzieherIn mehr Zeit für sich und das Kind gewinnen, ist eine Herausforderung …
Eigene Interessen und Bedürfnisse gehen unter
Darüber hinaus bleibt kaum Zeit für das Ausleben der eigenen Interessen. Schließlich gehen die meisten dieser Mütter und Väter einer beruflichen Beschäftigung nach und haben nebenbei noch den Haushalt und die Kinder zu versorgen.
Viele Alleinerzieher plagt außerdem das schlechte Gewissen, wenn sie ihre Kinder „abgeben“ und von anderen betreuen lassen. Daher opfern die meisten Alleinerzieher jede freie Minute dem Nachwuchs, um ihm zumindest annähernd das zu geben, was in einer „konventionellen“ Familie eher selbstverständlich ist.
Warum Entspannung & Erholung für Alleinerzieher so wichtig sind
Jeder von uns benötigt Erholungsphasen, um wieder „runterzukommen“ sowie Körper und Geist zu entspannen.
Aber gerade für Alleinerzieher sind regelmäßige Entspannungsphasen ungemein wichtig. Solche Auszeiten dienen zum Tanken neuer Energie und Kraft. Denn nur dann ist es möglich, die Herausforderungen des alltäglichen Lebens alleinerziehender Personen zu bewältigen, ohne dabei gesundheitliche Schäden davonzutragen.
Geschieht dies nicht, dann leidet nicht nur die eigene Gesundheit darunter, sondern auch die Kinder belastet es. Denn Kinder spüren, wenn sich die Mutter oder der Vater in der Rolle als ErzieherIn nicht wohl fühlt und überfordert ist.
Außerdem fällt es einem Menschen, der bereits Anzeichen eines Burnout-Syndroms aufweist, sehr schwer, die Beherrschung zu behalten und seine Unzufriedenheit den Kindern gegenüber zu verbergen.
Darüber hinaus fühlen sich Alleinerziehende, die sich nicht ausreichend erholen, oft ausgebrannt und sind letztendlich zu gar nichts mehr fähig. Das wirkt sich schließlich auch auf das Berufsleben aus. Denn in einer derartigen Verfassung ist es schier unmöglich, eine gute Leistung zu erbringen. Eine Negativspirale beginnt!
Mehr Zeit für Alleinerzieher: 7 Tipps
Für Alleinerziehende ist es schwierig, Momente für sich zu finden und sich vom anstrengenden Alltag zu erholen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, wie das gelingen kann. Dazu im Folgenden einige Anregungen:
1. Nutzen Sie jede freie Minute
Als Alleinerziehende(r) sollten Sie jede sich bietende Gelegenheit zur Entspannung nutzen. Das kann zum Beispiel dann sein, wenn die Kinder (außer Haus) mit Freunden spielen.
Suchen Sie sie nach Möglichkeiten, bei denen sich die Kinder für eine bestimmte Zeit weitestgehend alleine beschäftigen können.
Ziehen Sie sich an einen ruhigen Platz zurück und tun Sie das, was Ihnen etwas Erholung bietet, beispielsweise ein Buch lesen, in Zeitschriften blättern oder ein warmes Bad genießen.
2. Suchen Sie nach Gleichgesinnten
Sie sind mit Sicherheit nicht die einzige alleinerziehende Person in Ihrer Stadt, in Ihrer Umgebung. Bestimmt gibt es sogar in der Nähe Ihres Wohnortes Männer und Frauen, denen es ähnlich geht. Suchen Sie Gleichgesinnte, mit denen Sie sich zusammenschließen können. Gemeinsam fällt alles leichter.
Sie könnten sich beispielsweise bei der (Wochenend-)Betreuung der Kinder abwechseln oder gemeinsam etwas unternehmen. Oder einfach gegenseitig Freiräume schaffen.
Je größer das Alleinerzieher-Netzwerk, umso mehr Möglichkeiten werden sich Ihnen eröffnen.
Falls es Ihnen schwer fällt, Bekanntschaften zu schließen und andere Alleinerziehende kennenzulernen, könnten Sie zum Beispiel eine Suchanzeige in der lokalen Tageszeitung oder in einem anderen (Online-)Medium einstellen oder nach entsprechenden Annoncen Ausschau halten.
Ein Hinweis in eigener Sache: Auszug Rezension Zeitmanagement-Downloadpaket:
„… Meine Zeiteinteilung ist mittlerweile so gut, dass ich tatsächlich mal durchatmen, mir die Arbeit leichter von der Hand geht und ich abends besser zur Ruhe komme.“
3. Bitten Sie Ihre Familie um Hilfe
Dieser Weg wird ohnehin meist zuerst in Betracht gezogen. Oma und Opa lieben ihre Enkel und sind in der Regel gerne bereit, auf diese aufzupassen.
Aber auch andere Familienmitglieder können eine wertvolle Unterstützung sein, wenn es darum geht, hin und wieder etwas Zeit für sich freizuschaufeln.
Wohnen die Eltern zu weit weg, dann könnten Sie Ihre Kinder selbst zu den Großeltern fahren und diese vielleicht ab und zu sogar für mehrere Tage dort lassen. Die Ferien sind bei Oma und Opa sicherlich aufregender als zu Hause bei Mutter oder Vater, die am Abend gestresst von der Arbeit heimkehren.
4. Leih-Oma anfragen
Nicht jeder ist in der glücklichen Lage, gesunde und engagierte Eltern zu haben, die sich um die Kleinen kümmern können. Manchmal sind Oma und Opa schon verstorben, wohnen zu weit weg oder sind gesundheitlich angeschlagen, um ihre Betreuungsaufgaben den Kindern gegenüber wahrnehmen zu können.
Sind Sie mit dem Alleinerziehen überfordert und brauchen dringend eine Verschnaufpause, dann können Sie sich auch an das Jugendamt wenden.
In vielen Städten existiert ein spezieller Leih-Oma-Service.
Vor allem ältere, kinderliebende Frauen ohne eigene Enkel erklären sich oftmals gerne bereit, als Leih-Oma einzuspringen und (regelmäßig) auf die Kinder aufzupassen. Im Laufe der Zeit entsteht nicht selten ein „omaähnliches“ Verhältnis, von dem alle Beteiligten profitieren.
Eine professionelle Kinderbetreuung ist natürlich auch eine Möglichkeit, aber eben mit Kosten verbunden.
5. Melden Sie Ihr Kind in einem Verein an
Kinder sind neugierige Geschöpfe, die gerne ausprobieren und sich sportlich betätigen. Vielen Kindern macht es daher Spaß, im Sportverein aktiv zu sein oder an einem Kurs teilzunehmen.
Auch haben diese Aktivitäten in der Regel einen positiven Einfluss auf die soziale Entwicklung der Kinder.
Die meisten Gemeinden bieten den Kindern in den Ferien ein spezielles Ferienprogramm mit zahlreichen interessanten Ausflügen, die in der Regel mehrere Stunden oder sogar einen ganzen Tag dauern. Des Weiteren bieten zum Beispiel die Volkshochschulen auch außerhalb der Ferien Mal-, Bastel-, Tanz- und andere Kurse an.
Ein Verein in direkter Nähe, den die Kinder alleine erreichen, ist natürlich eine günstige Gelegenheit und sollte deshalb genutzt werden.
6. Schicken Sie Ihre Kinder in den Urlaub
Außerdem besteht häufig die Möglichkeit, die Kinder auf ein Jugendzeltlager oder eine ähnliche Veranstaltung zu schicken.
Für die Kinder bedeutet das in der Regel Abenteuer und Spaß und Sie haben endlich einmal Zeit, um sich in aller Ruhe zu entspannen und sich Ihren eigenen Interessen zu widmen.
7. Nehmen Sie an einer Mutter-Kind-Kur teil
Viele Alleinerziehende haben nicht nur wenig Zeit für sich selbst. Auch das Gefühl, dem Kind zu wenig Zeit zu widmen, kann belasten. Dem kann eine Mutter-Kind-Kur bzw. Vater-Kind-Kur entgegenwirken.
Solche Kuren bietet zum Beispiel auch das Müttergenesungswerk an. Außerdem können Sie sich bei der Krankenkasse nach einem derartigen Angebot erkundigen. Werden die Kosten für die Kur nicht voll übernommen, so können Sie zumeist mit einem Zuschuss rechnen.
Fazit
Alleinerzieher sind einer permanenten Belastung ausgesetzt. Den Spagat zwischen Beruf und (Allein-)Erziehung zu meistern, ist alles andere als einfach.
Je umfangreicher das Netzwerk, auf das Sie zur Unterstützung zurückgreifen können, desto leichter lässt sich diese Herausforderung bewältigen.
Deshalb sollten Sie stets danach trachten, dieses Netzwerk auf- und auszubauen. Aber auch alle Hilfen in Anspruch nehmen, die der Sozialstaat bietet. Auch hier gilt es, sich rechtzeitig und umfassend zu informieren.
Weiterführende Links:
- Allein- und getrennt Erziehende fördern und unterstützen
- Links und Adressen für Alleinerzieher (Österreich)
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