Gefahren und Schutz für Kinder und Jugendliche im Internet
Besonders Eltern und Pädagogen sind gefordert, Kinder und Jugendliche an das Medium Internet heranzuführen, sie zu begleiten und ihnen eigene Handlungskompetenz zu verleihen, indem sie mögliche Gefahren ansprechen und Hinweise zu ihrer Umgehung geben.
Um diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen zu können, müssen sich Eltern und Pädagogen zunächst selbst mit der Thematik „Internet und Sicherheit“ auseinandersetzen.
Kinder und Jugendliche im Internet
Kinder und Jugendliche beim Surfen im Netz zu schützen ist eine Aufgabe, die Eltern und Lehrer im modernen Kommunikationszeitalter zusätzlich zu ihren sonstigen Erziehungs- und Schutzaufgaben erfüllen müssen.
Gefahren bestehen nun nicht mehr nur außerhalb der Schule und des elterlichen Zuhauses. Das Internet lässt neue Gefahren in die ehemals sicheren Schutzräume Klassenzimmer und Kinderzimmer treten.
Dies gilt vor allem dann, wenn Eltern und Pädagogen sich nicht intensiv mit der virtuellen Freizeitgestaltung der Kinder und Schüler beschäftigen.
Das Internet ist eines der wichtigsten Medien unserer Zeit.
Damit Kinder und Jugendliche dieses Medium sinnvoll anwenden lernen, bedarf es Aufklärung und es muss bei ihnen das Bewusstsein für die Gefahren im Internet geweckt werden.
Um Gefahren erkennen und umgehen zu können, müssen sich Eltern und Pädagogen zunächst mit diesen Risiken auseinandersetzen.
Welche Gefahren lauern im Internet für Kinder und Jugendliche?
Das Internet ist schwer kontrollierbar. Internetseiten können schnell erstellt und beispielsweise für Betrugsversuche genutzt werden.
Insbesondere Kinder und Jugendliche, die im Allgemeinen eher einen ungezwungenen Umgang mit dem Internet pflegen und sich leicht von vermeintlich kostenlosen Angeboten anziehen lassen, sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt.
Zum einen handelt es sich hierbei um Gefahren, die auch Erwachsenen drohen, zum anderen um solche, die primär für Kinder und Jugendliche gelten.
Zu den Gefahren, denen Erwachsene und Kinder beim Surfen gleichermaßen ausgesetzt sind, zählen Kostenfallen sowie die Infizierung des eigenen PCs mit sogenannter Malware. Diese Bezeichnung ist ein Sammelbegriff für Programme, die am Computer Schaden anrichten können.
Während Erwachsene oftmals bereits Kriterien entwickelt haben, die ihnen schnell helfen, Angebote als seriös oder unseriös einzustufen, müssen Kinder solche Alarmanzeichen erst einmal kennenlernen und ein kritisches Einschätzungsvermögen entwickeln.
Zu den Risiken im Netz, die im Speziellen für Kinder und Jugendliche relevant sind, zählt zudem die Überforderung mit Inhalten, die nicht für deren Alter bestimmt sind.
Hierbei handelt es sich nicht nur um sofort erkennbare Gefahren wie Erotik-Webseiten oder Gewaltvideos. Bereits die Bildberichterstattung großer Online-Magazine kann für Kinder zu einer Belastung führen.
Und nicht nur Bilder sind Inhalte, die Kinder überfordern, verunsichern und verängstigen können – auch Texte, Videos, Songtexte, Podcasts und viele andere Inhalte können nicht altersgerecht sein, selbst wenn diese Medien aus seriöser Quelle stammen.
Kinder besitzen noch nicht die Fähigkeit, Inhalte zu filtern und sich einen verlässlichen Selbstschutz aufzubauen. Wo Erwachsene abschalten, schauen Kinder nicht selten hin, oft auch, um mit Freunden und Mitschülern gleichzuziehen und „mitreden“ zu können.
Ähnlich verhält es sich bei Kontaktanbahnungen durch fremde Personen: Erwachsene Personen besitzen das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, unangenehme Kontakte schnell zu beenden. Kinder und Jugendliche hingegen können oftmals nicht die indirekten Absichten fremder Personen durchschauen und fühlen sich nicht selten verpflichtet, Kontaktanfragen zu beantworten, sei es aus Abenteuerlust, Neugier, Respekt, fehlendem Selbstbewusstsein oder aufgrund von Autoritätsausübung und Drohungen vonseiten der kontaktierenden Person.
Auch können Kinder und Jugendliche selbst im Netz schnell zu Tätern werden. Oft geschieht dieses aus Unwissenheit. Kinder können beispielsweise häufig nur schwer einschätzen, ob ihre im Netz ausgeführten Handlungen legal sind: Schnell sind Raubkopien heruntergeladen oder Inhalte veröffentlicht, die das Urheberrecht verletzen, da das Wissen über Verbote und die notwendige Medienkompetenz fehlen.
Zum anderen erleben auch Kinder und Jugendliche das Internet als anonym und werden durch diesen Umstand nicht selten dazu verleitet, sich an Mobbing und anderen strafbaren Aktionen zu beteiligen.
So werden Kinder in die Falle gelockt
Nicht nur seriöse, sondern auch unseriöse Anbieter im Netz bedienen sich des Mittels der Zielgruppenanalyse. Während Erwachsene zum Beispiel häufig mit Internetseiten in die Falle gelockt werden sollen, die bestimmte Konsumgüter günstig anbieten oder erotische Inhalte versprechen, werden Kinder mit Angeboten verführt, die ihren Interessen entsprechen. Dies sind zum Beispiel häufig Internetseiten, die kostenlose Spiele, Hausaufgabenvorlagen, kostenlosen SMS-Versand oder günstige Klingeltöne anpreisen.
Auch Kinder und Jugendliche nutzen das Netz häufig zur Pflege von Kontakten: Sie chatten mit Freunden und/oder nutzen soziale Netzwerke. In diesem Bereich ist die Gefahr gegeben, dass neben den Kontakten zu Freunden und Mitschülern auch Kontakte zu fremden Personen hergestellt werden. Kontakte dieser Art würden Eltern im realen Leben in vielen Fällen schnell unterbinden, werden die Kontakte allerdings im Netz geknüpft, bleiben Eltern häufig ahnungslos.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass durch das fehlende Bewusstsein und den ungezwungenen Umgang im Netz private Daten preisgegeben werden. Die daraus möglichen resultierenden negativen Folgen können schwerwiegend sein.
Kinder aufklären und Medienkompetenz vermitteln
Kindern und Jugendlichen aufgrund der vielfältigen Gefahren das Internet zu verbieten, kann und darf keine Lösung sein.
Hingegen sollten Kinder bereits in jungen Jahren an die Nutzung des Computers und des Internets herangeführt werden, damit sie für technische und kommunikative Aufgaben im späteren Leben gerüstet sind.
Hier sind Eltern und Pädagogen gefordert, den Kindern entsprechende Hilfestellung und auch Aufklärung über mögliche Gefahren zu bieten. Um dies zu ermöglichen und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln, müssen sich Eltern und Pädagogen zunächst selbst mit der Thematik „Internet und Sicherheit“ auseinandersetzen.