Manipulative Kommunikation: 10 Beispiele und wie Sie sich schützen können

Vielleicht kennen Sie eine Person in Ihrem Umfeld,

  • die oft besonders geschickt und überzeugend spricht, sodass Sie sich manchmal manipuliert, überrumpelt oder unter Druck gesetzt fühlen?
  • die es versteht, Sie mit Worten um den Finger zu wickeln?
  • die es schafft, dass Sie sich nach einem Gespräch mit ihr unsicher oder sogar schuldig fühlen?

Die Macht der Worte

Sie, ich, wir alle kommunizieren tagtäglich mit Menschen in unserem beruflichen und privaten Umfeld. Diese Kommunikation geschieht über Worte. Und Worte haben Macht!

Manche Menschen verstehen es ausgezeichnet, uns mit Worten gezielt zu manipulieren.

Damit meine ich, dass sie geschickt Worte, Formulierungen und rhetorische Mittel einsetzen, um unsere Wahrnehmung, unsere Emotionen und Entscheidungen in ihrem Sinne zu lenken.

Das kann offensichtlich geschehen, aber häufiger ganz subtil und unbemerkt.

10 Manipulationsgründe und Beispiele

Im Folgenden habe ich mögliche Gründe dahinter und konkrete Beispiele aufgelistet. Vielleicht erkennen Sie sich in einigen Situationen wieder.

1. Um emotionale Kontrolle auszuüben oder emotionale Abhängigkeiten zu schaffen

„Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du …“

„Wenn du ein richtiger Freund wärst, …“

„Wenn du das nicht machst, wäre ich sehr enttäuscht.“

2. Um eigene Interessen durchzusetzen

„Alle anderen machen das auch so.“

„Das sollte es dir schon wert sein.“

3. Um ungeliebte Aufgaben auf andere abzuwälzen:

„Du bist doch viel besser darin, könntest du das bitte übernehmen?“

4. Um die eigene Position zu sichern oder Schuld von sich abzuweisen:

„Das habe ich so nie gesagt! Immer verdrehst du die Sachen.“

„Ich habe das nur gemacht, weil du mich dazu gebracht hast.“

5. Eine Entscheidung als alternativlos darstellen, um Zustimmung zu erzwingen:

„Es bleibt mir keine andere Wahl, als …“

6. Andere als unwissend darstellen, um sich selbst zu erhöhen:

„Das weiß doch jeder, wie kannst du nur …“

7. Betonung von Fehlern, während positive Handlungen ignoriert werden:

„Du hast schon wieder …“

8. Sarkastische Kommentare, um den anderen zu verunsichern:

„Oh, super gemacht!“

9. Vergleich mit anderen, um Druck auszuüben:

„Warum kannst du nicht so sein wie dein Bruder?“

10. Eine Forderung, die als Bitte getarnt wird:

„Ich würde mich sehr freuen, wenn du …“

„Bitte sei so lieb, …“

4 Manipulationstechniken

Und hier noch einige Beispiele für sprachliche Manipulationstechniken:

  1. Emotional aufgeladene Wörter wie „Katastrophe“ oder „Wunder“ lösen starke emotionale Reaktionen aus und können unsere Urteilsfähigkeit beeinträchtigen.
  2. Durch ständige Wiederholung bestimmter Aussagen wird uns deren Wahrheitsgehalt suggeriert, auch wenn sie faktisch falsch sind.
  3. Verallgemeinerungen wie „immer“, „nie“ oder „alle“ lassen keine Ausnahmen zu und können uns ein verzerrtes Bild der Realität vermitteln.
  4. Mehrdeutige Formulierungen ermöglichen verschiedene Interpretationen und können gezielt eingesetzt werden, um bei uns Missverständnisse zu erzeugen oder auszunutzen.

Wie Sie sich schützen können: 6 Tipps

Wenn Sie eine Person kennen, von der Sie das Gefühl haben, manipuliert zu werden, habe ich noch 5 Tipps für Sie:

  1. Machen Sie sich bewusst, welche Manipulationstechniken die Person verwendet. Erkennen Sie Muster und wiederkehrende Phrasen, die darauf abzielen, Ihre Emotionen oder Entscheidungen zu beeinflussen.
  2. Setzen Sie klare Grenzen. Kommunizieren Sie deutlich, was für Sie akzeptabel ist und was nicht. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Üben Sie, „Nein“ zu sagen.
  3. Vermeiden Sie emotionale Reaktionen. Denn manipulative Personen nutzen oft emotionale Ausbrüche des Gegenübers zu ihrem Vorteil. Es ist zwar leichter geschrieben als getan, aber versuchen Sie, möglichst ruhig und sachlich zu bleiben.
  4. Hinterfragen Sie die Motive. Überlegen Sie, warum die Person versucht, Sie zu manipulieren. Was hat sie davon? Welche Ziele verfolgt sie? Dieses Verständnis kann Ihnen helfen, die Manipulation besser zu erkennen und darauf zu reagieren.
  5. Achten Sie auf andere Personen in Ihrem Umfeld, die ebenfalls von der manipulativen Person beeinflusst werden. Tauschen Sie sich aus und unterstützen Sie sich gegenseitig.
  6. Wenn Sie wissen, dass Sie ein Gespräch mit einer manipulativen Person führen müssen, bereiten Sie sich mental darauf vor. Überlegen Sie sich im Voraus, wie Sie auf bestimmte Aussagen reagieren könnten und welche Grenzen Sie setzen möchten.

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