Der Frosch und der Skorpion
Ein Skorpion wollte einen Fluss überqueren. Da traf er am Ufer einen Frosch und bat diesen:
„Lieber Frosch, nimm mich bitte auf deinem Rücken mit zum anderen Ufer!“
„Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir dann auf dem Wasser sind und du mich stichst, dann muss ich sterben“, entgegnete ihm der Frosch.
„Wie könnt ich dich stechen, dann gehen wir ja beide unter und müssen beide sterben“, antwortete der Skorpion.
Der Frosch überlegte und sagte: „Ja, da hast du wohl recht. Steig auf meinen Rücken.“
Kaum sind sie einige Meter geschwommen, spürte der Frosch einen stechenden Schmerz und er schrie: „Jetzt hast du mich doch gestochen. Wir müssen beide sterben!“
Der Skorpion: „Ja, tut mir leid. Aber ich bin ein Skorpion und Skorpione stechen nun mal!“
Persische Fabel
„Es tut mir leid, aber mein Charakter …“ oder „So bin ich eben …“ – diese und ähnliche Aussagen werden von manchen Menschen als Entschuldigung genannt. Das ist allerdings mehr eine Ausrede als eine Entschuldigung.
Denn wir können uns ändern. Das haben wir den Tieren voraus. Wir müssen nicht instinktmäßig handeln wie der Skorpion.
„Lieber Frosch, nimm mich bitte auf deinem Rücken mit zum anderen Ufer!“
Viele weitere Impulse finden Sie in meinem Zeitblüten-Buch (Herder-Verlag):
» Buch „Zeitblüten: Wege zu persönlichen Wohlfühlmomenten“ – HIER klicken (Amazon)
Buch-Tipp – Weisheiten, Erzählungen und Zitate, die zu Herzen gehen:
Viele tiefsinnige, lehrreiche Kurzgeschichten, Parabeln und Lebensweisheiten, die berühren und hängenbleiben – eingebettet in einer kurzweiligen Rahmenhandlung:
Nicht aufgeben!
Zum Thema Opferhaltung, Nicht-Aufgeben und proaktives Handeln eine weitere Geschichte, in der Frösche eine tragende Rolle einnehmen:
Ein allzu neugieriger Frosch sprang auf den Rand eines Butterfasses. Dieses war bis zur Hälfte mit Rahm gefüllt. Der Frosch verlor das Gleichgewicht und fiel in das Butterfass.
Seine Lage schien aussichtslos. Er kam die glatten Wände nicht hoch. Aber er wollte nicht aufgeben. Er begann zu strampeln in der Hoffnung, dass ihn jemand entdeckt und rettet.
Als seine Kräfte schon zu Ende gingen, merkte er, wie der Rahm nicht mehr ganz flüssig war. Es hatte sich ein Butterklumpen gebildet. Das gab ihm Hoffnung und nochmals Kraft. Er strampelte weiter und die Butter wurde fester. Nun hatte er eine schwimmende Butterinsel, von der er aus dem Butterfass in die Freiheit springen konnte.